Junge Menschen für das kulturelle Erbe begeistern, das ist das Ziel der bundesweiten Schulaktion denkmal aktiv - Kulturerbe macht Schule der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. 65 Schulen, die im Sommer für das Schuljahr 2003/2004 ausgewählt worden sind, treffen sich am 9./10. Januar in Bad Honnef und am 30./31. Januar in Bonn zum Erfahrungsaustausch. Lehrer und Schüler aus ganz Deutschland stellen ihre Aktivitäten zu Kulturdenkmalen vor und diskutieren Aspekte der Projektarbeit. Die Schulteams haben im September ihre Arbeit zu Kulturdenkmalen in ihrer Region aufgenommen.
Wie sah es in unserem Stadtviertel vor 100 Jahren oder noch viel früher aus? Wo wird bei uns ein Bauwerk restauriert und wer arbeitet daran mit? Welchen Gefahren sind historische Gemäuer ausgesetzt und wie kann man sie beheben? Solchen Fragen gehen die Schüler nach, wenn sie vor Ort auf Spurensuche gehen. Diskussionen der Schüler mit Restauratoren und Mitarbeitern der Denkmalämter stehen dabei ebenso auf dem Programm wie die Auswertung von Befunden, die Kartierung von Häusern oder die Aufbereitung der Ergebnisse für Ausstellungen, touristische Faltblätter oder Internetseiten. So widmen sich etwa Schüler aus dem brandenburgischen Premnitz stillgelegten Bahnhofsgebäuden im Hinblick auf eine mögliche Unterschutzstellung. Schüler aus Rostock erfassen unbekannte Bauhaus-Bauten in der Stadt und bereiten einen Architekturführer vor. Die Beschäftigung mit der heutigen und zukünftigen Funktion der Gedenkstätte der Grenzstelle Helmstedt-Marienborn hat sich eine niedersächsische Schülergruppe vorgenommen. Im Rahmen eines grenzüberschreitenden Projekts zur Klosteranlage Osek in Tschechien analysieren Schülergruppen biologische und chemische Prozesse, machen Schadensursachen ausfindig, sichern Gebäudeteile und entfernen Wildwuchs.
Mit der Schulaktion denkmal aktiv - Kulturerbe macht Schule baut die Deutsche Stiftung Denkmalschutz seit 2002 ein Netzwerk von Schulen auf, die das Thema Kulturerbe in den Unterricht integrieren. Lehrer führen mit ihren Schülern Projekte zu Baudenkmalen durch und stehen als Ansprechpartner für weitere interessierte Schulen zur Verfügung. Die Schulteams werden durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und vor Ort durch fachliche Partner betreut.
Die bundesweite Schulaktion steht unter der Schirmherrschaft der Deutschen UNESCO-Kommission und wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, dem Deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz, dem Städtebauministerium NRW und dem Kultusministerium Sachsen-Anhalt gefördert.
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz wurde 1985 unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten gegründet. Als größte private Institution, die sich bundesweit für den Denkmalschutz engagiert, hat sie zwei Aufträge: bedrohte Kulturdenkmäler zu bewahren und durch intensive Öffentlichkeitsarbeit Bewusstseinsbildung zu betreiben, um möglichst viele Menschen von der Notwendigkeit des Erhalts wertvoller Bausubstanz zu überzeugen. Junge Menschen zur Beschäftigung mit dem kulturellen Erbe anzuregen, sie für einen verantwortungsvollen Umgang damit zu sensibilisieren, darin sieht die Stiftung eine ihrer wichtigsten Aufgaben für die nächsten Jahre.
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Bonn, den 05.01.2004/Hi