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denkmal aktiv –
Kulturerbe macht Schule
Start für Schulaktion zum Denkmalschutz

Junge Menschen für das kulturelle Erbe begeistern, das ist das Ziel der Schulaktion "denkmal aktiv - Kulturerbe macht Schule". Mit zwei Kickoff-Meetings in Osnabrück am 20./21. September und in Bensheim/Kloster Lorsch am 26./27. September fällt der Startschuss für die bundesweite Initiative der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Rund 70 Schulen, die im Juni für das Schuljahr 2003/2004 ausgewählt worden sind, stellen bei den zweitägigen Treffen ihre Aktivitäten zu Kulturdenkmalen in ihrer Umgebung vor und diskutieren Aspekte der Projektarbeit. Die Schulteams werden in den kommenden Wochen ihre Projektarbeit in ihrer Region aufnehmen.

Wie sah es in unserem Stadtviertel vor 100 Jahren oder noch viel früher aus? Wo wird bei uns ein Bauwerk restauriert und wer arbeitet daran mit? Welchen Gefahren sind historische Gemäuer ausgesetzt und wie kann man sie beheben? Solchen Fragen gehen die Schüler nach, wenn sie vor Ort auf Spurensuche gehen. Diskussionen der Schüler mit Restauratoren und Mitarbeitern der Denkmalämter stehen dabei ebenso auf dem Programm wie die Auswertung von Befunden, die Kartierung von Häusern oder die Aufbereitung der Ergebnisse für Ausstellungen, touristische Faltblätter oder Internetseiten. So widmen sich etwa Schüler aus dem brandenburgischen Premnitz stillgelegten Bahnhofsgebäuden im Hinblick auf eine mögliche Unterschutzstellung. Schüler aus Rostock erfassen bisher unbekannte Bauhaus-Bauten in der Stadt und bereiten einen Architekturführer vor. Die Beschäftigung mit der heutigen und zukünftigen Funktion der Gedenkstätte der Grenzstelle Helmstedt-Marienborn hat sich eine niedersächsische Schülergruppe vorgenommen. Im Rahmen eines grenzüberschreitenden Projekts zur Klosteranlage Osek in Tschechien werden Schülergruppen biologische und chemische Prozesse analysieren, Schadensursachen ausfindig machen, Gebäudeteile sichern und Wildwuchs entfernen.

Mit der Schulaktion "denkmal aktiv – Kulturerbe macht Schule" möchte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ein Netzwerk von Schulen aufbauen, die das Thema Kulturerbe in den Unterricht integrieren. Lehrer führen mit ihren Schülern Projekte zu Baudenkmalen durch und stehen als Ansprechpartner für weitere interessierte Schulen zur Verfügung. Die Schulteams werden durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und vor Ort durch fachliche Partner intensiv betreut. Regelmäßige Teilnehmertreffen, bei denen auch Schüler einbezogen werden, und eine Internet-Plattform fördern den Erfahrungsaustausch. Im letzten Jahr führte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz erfolgreich eine Pilotphase mit 25 Schulen durch. Die bundesweite Schulaktion steht unter der Schirmherrschaft der Deutschen UNESCO-Kommission und wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, dem Deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz, dem Städtebauministerium NRW und dem Kultusministerium Sachsen-Anhalt gefördert.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz wurde 1985 unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten gegründet. Als größte private Institution, die sich bundesweit für den Denkmalschutz engagiert, hat sie zwei Aufträge: bedrohte Kulturdenkmäler zu bewahren und durch intensive Öffentlichkeitsarbeit Bewusstseinsbildung zu betreiben, um möglichst viele Menschen von der Notwendigkeit des Erhalts wertvoller Bausubstanz zu überzeugen. Junge Menschen zur Beschäftigung mit dem kulturellen Erbe anzuregen, sie für einen verantwortungsvollen Umgang damit zu sensibilisieren, darin sieht die Stiftung eine ihrer wichtigsten Aufgaben für die nächsten Jahre.

Die Treffen stehen auch externen Fachleuten offen. Darüber hinaus stellt die Stiftung Unterrichtsmaterialien zum Thema Denkmalschutz zur Verfügung.

Weitere Informationen:

Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Stichwort "denkmal aktiv"
Koblenzer Straße 75
53177 Bonn
Tel. 0228 / 95738-987
Fax 95738-23

E-Mail: schule@denkmalschutz.de


Bonn, den 17.09.2003/Hi