Matthias-Grünewald-Gymnasium, Tauberbischofsheim

Das Silo am Bahnhof


Das Bahnhofsgelände von Tauberbischofsheim wird seit Jahrzehnten von einem Silogebäude der Zentralgenossenschaft Raiffeisen geprägt. Seitdem vor kurzem eine große Silo-Anlage an neuem Standort errichtet wurde, hat das Ensemble seine Funktion verloren und ist vom Abriss bedroht. Für das Gebäude gilt (noch) kein Denkmalschutz, nichtsdestotrotz ist es ein bauliches Zeugnis der landwirtschaftlichen Tradition der Region und der regionalen Transport- und Handelsverbindungen. Die schlichte Funktionsarchitektur kann außerdem wertvolle Auskünfte geben zur Geschichte der genossenschaftlich organisierten bäuerlichen Produktion und damit zur Arbeits- und Sozialgeschichte des Ortes.
Die Schülerinnen und Schüler diskutieren in diesem Projekt: Wann und warum wurden solche Gebäude in der Region errichtet? Warum sind sie erhaltenswert? Wie hängen Form und Funktion zusammen? Warum wird das Tauberbischofsheimer Silo nicht mehr genutzt, und wie könnte man das Ensemble ressourcensparend und nachhaltig umnutzen? Die Projektteams recherchieren am Objekt, aber auch in Plänen und historischen Dokumenten, gestalten in fächerverbindender Zusammenarbeit eine Dokumentationsbroschüre und präsentieren ihre Ergebnisse schließlich in einer Ausstellung.

STUDIO LEK Architekt:innen, München; Hochbauamt der Stadtverwaltung Tauberbischofsheim
Geschichte, Kunst
ein Geschichts- und ein Kunstkurs im Jg. 11

Dokumentation

 


Der Projekt­lei­ter:

„Die Besich­ti­gung des Silos war eine beson­dere Erfah­rung. Zum Teil befin­den sich dort noch alte Maschi­nen, die eine Vorstel­lung von der indus­tri­el­len Entwick­lung erlau­ben. Die Exkur­sion zum Heimat­mu­seum ordnete das Objekt in die allge­meine Stadt­ent­wick­lung ein. Im Kreis­ar­chiv konnten sich die Schüle­rin­nen und Schüler mit grund­le­gen­den Werkzeu­gen des Histo­ri­kers vertraut machen und an konkre­ten Quellen Einblick nehmen in die Indus­tria­li­sie­rung im Tauber­tal.
Die außer­schu­li­schen Partner gaben Hinweise zu weite­ren Aspek­ten des Themas, etwa zu Fragen, mit denen sich der Denkmal­schutz heutzu­tage beschäf­tigt oder zur Rolle von Nachhal­tig­keit und Ökolo­gie beim Bauen. Diese Anregun­gen sind hilfreich, wenn es für die Kunst­gruppe darum geht, neue Nutzungs­mög­lich­kei­ten für das Silo zu entwi­ckeln.“

Die Projekt­teams erkun­den mit dem beglei­ten­den Archi­tek­ten Johan­nes Sack die Räume des Silos und ihre Funktion (Foto: Ulrich Feuer­stein, Tauber­bi­schofs­heim)

Impres­sio­nen aus Podiums­ge­spräch und Ausstel­lung

Die Podiums­runde: Modera­tor Chris­tian Holl, Sebas­tian Klawi­ter, Mia Dietz und Selina Rosen­ber­ger

In der Ausstel­lung präsen­tie­ren die Schüle­rin­nen ihre Arbei­ten

Die Ausge­zeich­ne­ten (Fotos: Ulrich Feuer­stein, Tauber­bi­schofs­heim)