Mitten in Paderborn entspringt Deutschlands kürzester Fluss, die Pader, die sich aus über 200 Einzelquellen speist. Ihre Wasserschüttung wird von sieben Quellarmen aufgenommen, die das Stadtgebiet durchziehen. Das Westliche Paderquellgebiet, ein Gründenkmal der 1950er/60er Jahre im Zentrum Paderborns, sowie die Relikte der sogenannten Jesuitenwasserkunst von 1523 auf dem Gelände des Gymnasiums Theodorianum stehen im Fokus dieses Projekts. Es dreht sich um historische Grünanlagen und Denkmale in der Stadt, aber auch um Naturschutzfragen und um Technikgeschichte.
Die von Wasser vielfach geprägte Vergangenheit Paderborns wollen die Schülerinnen und Schüler verschiedener Kurse fächerverbindend erforschen und in einer App altersangemessen erlebbar machen. Ihre Spurensuche beginnt am historischen Schulgebäude mit Brunneneingang mittels eines Kunst(-phantasie-)projekts. Im Geschichtsunterricht wird untersucht, wie das Westliche Paderquellgebiet vor Anlage der heutigen Quellfassungen aussah und welchen Denkmalwert die geschützte Gartenanlage besitzt. Das Thema Nachhaltigkeit kommt mit Blick auf die zukünftige Bedeutung des Wassers für die Stadtgesellschaft ins Spiel. In Biologie werden dazu unter anderem Gewässerproben entnommen und die Bestände an Kleinstlebewesen und Fischen untersucht. Um sie zu stärken, ist der Bereich des Mittleren Paderquellgebiets renaturiert worden.
Die wöchentliche AG "Wassererlebnis Paderborn" stellt zu all diesen Themen einen Projektplan auf, gestaltet ihn inhaltlich aus und führt alle Ergebnisse zusammen. Sie münden in eine Materialsammlung, die nicht nur zum Projektabschluss präsentiert, sondern auch für künftige Schülergenerationen weitergenutzt werden wird.
Die Abdinghofkirche unweit des Westlichen Paderquellgebiets gehört zu den Förderprojekten der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.
Die Projektleitung:
„In der Vorbereitung auf den Impulsvortrag von Prof. Ströhmer haben die Schülerinnen und Schüler des 7. Jahrgangs und des Sowi-Zusatzkurses der Q2 Fragen formuliert, die ihnen in der Beschäftigung mit dem Thema wichtig geworden sind. Dazu gehörte z.B., ob es in der Geschichte der Stadt Streit um Wasser gab oder ob der Brunnen unter der Madonnenstatue auf dem Schulhof wieder rückgebaut werden könnte. Auch die Problematik von Wasserengpässen oder Verunreinigungen stieß auf großes Interesse. Zusammen mit Frau Zacharias vom Umweltamt Paderborn untersuchen sie das Paderquellgebiet als Gartendenkmal.
Mithilfe der angeschafften Sense-Boxen können die Jugendlichen selbst ein langfristiges Biomonitoring durchführen, etwa zur Wassertemperatur. Die im Projekt erhobenen Werte waren bislang höher als angegeben, was zu Diskussionen möglicher Auslöser führte (Bebauung? Klimatische Entwicklung?).
Der außerschulische Lernort ermöglicht ein vertieftes Verständnis der verschiedenen im Projekt angesprochenen Themen.“
Im Dezember 2022 war Prof. Dr. Michael Ströhmer von der Universität Paderborn zu Gast im Theodorianum. Für das denkmal aktiv-Team des Jahrgangs 7 und den Sowi-Kurs der Q2 hielt er einen Vortrag zu den historischen Grundlagen der Trinkwasserversorgung in Paderborn und lud die Schülerinnen und Schüler zum Gedankenaustausch ein. (Foto: J. Forker, Paderborn)
Dazu: ein kurzer Bericht auf der Webseite der Schule
Link: Paderpedia, ein offenes Online-Wissensprojekt zur Pader
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