Die Hufeisensiedlung – eine Projektwoche zum UNESCO-Welterbe

Foto: Still aus einem Film zur Projekt­wo­che von Alasd­air Sachtel

Den Schüle­rin­nen und Schülern der Fritz-Karsen-Schule ist die Hufei­sen­sied­lung von Bruno Taut und Martin Wagner gut bekannt, denn sie durch­que­ren die Anlage mit ihrem Mix aus Großsied­lung und Garten­stadt, der beson­de­ren Farbig­keit und dem großzü­gi­gen Außen­wohn­raum auf dem Schul­weg. Die Geschichte der 1925-30 von der Genos­sen­schaft GEHAG errich­te­ten Siedlung und die Gründe für ihre Entste­hung aber sind vielen nicht bewusst. In einer Projekt­wo­che im Juli 2025 näherte sich die Klasse 9.2 dem schein­bar so vertrau­ten Denkmal­ensem­ble. Als Teilpro­jekt des vom Berli­ner Landes­denk­mal­amt initi­ier­ten Welterbe­fes­ti­vals „100 Jahre Hufei­sen­sied­lung“ wurde die Projekt­wo­che durch­ge­führt von der Kunst­leh­re­rin Laura Goetsch und von Claudia Grünberg vom Insti­tute Heritage Studies in Berlin.

Inter­es­sen­ge­lei­tet erarbei­te­ten sich die Schüle­rin­nen und Schüler die Siedlung, und zu ihrer lokalen Perspek­tive darauf gewan­nen sie eine globale Perspek­tive hinzu: Im Vergleich mit anderen Welterbe­stät­ten lernten die Jugend­li­chen, die Quali­tä­ten der Archi­tek­tur zu reflek­tie­ren und die Siedlung als histo­ri­sches Zeugnis zu erken­nen. Die Ambition Tauts – bezahl­bare und gute Wohnun­gen von gleicher Quali­tät für alle Menschen zu bauen – machte das Projekt­team neugie­rig und aufmerk­sam. Bei Führun­gen durch die Anlage und durch die Museums­woh­nung „Tautes Heim“ wurde der geschicht­li­che Hinter­grund konkret anschau­lich. Am dritten Projekt­tag besuchte die Gruppe die 12. Klasse, in der Modelle von Schul­ge­bäu­den entstan­den waren, die vom Schul­re­for­mer Fritz Karsen inspi­riert sind. Die Klasse 9.2 berich­tete von ihren Exkur­sio­nen und gab Empfeh­lun­gen, was in der Hufei­sen­sied­lung sehens­wert ist. Auch die Freund­schaft von Bruno Taut und Fritz Karsen und Tauts Schul­pa­vil­lon in Neukölln waren bei den Gesprä­chen Thema.

Einzeln oder in Gruppen erstellte das Projekt­wo­chen­team dann eigene Produkte wie Kurzvi­deos zur Siedlung, Fotocol­la­gen über versteckte Wirtschafts­wege, Gedichte über das Leben in der Siedlung und Zeich­nun­gen – etwa der Gebäude, des Teichs im Hufei­sen oder eine Collage von Welterbe­stät­ten in Deutsch­land. Aus den Produk­ten wurde in Zusam­men­ar­beit mit einer Archi­tek­tin eine Faltkarte erstellt und gedruckt. Zur Eröff­nung des Welterbe­fes­ti­vals in der Aula der Schule am 22. Juli stellte die Gruppe ihre Ergeb­nisse vor, noch einmal präsen­tierte sie sie beim großen Fest im Hufei­sen am 26. Juli.

Das Projekt zum Welterbe­fes­ti­val auf der Website der Schule