Eine Mittelschule und das Studienseminar für das Lehramt an Mittelschulen haben sich in Regensburg zusammengetan, um ein Denkmalprojekt zu den historischen Grünanlagen der Stadt und ihren Kleindenkmalen zu realisieren.
An der Pestalozzischule gibt es für die Jüngsten seit einiger Zeit sogenannte "Draußentage". An ihnen verlassen sie die Schule, um einen außerschulischen Lernort zu erkunden. In diesem Schuljahr macht sich eine 5. Klasse mit fachlicher Unterstützung des Studienseminars auf den Weg, um den Alleengürtel und die mit ihm verbundenen Parkanlagen zu durchstreifen: Mit dem Dörnbergpark lernen sie einen Landschaftsgarten kennen, mit dem Herzogpark einen Renaissancegarten. Im Alleengürtel warten verschiedene gesetzte Denkmale darauf, entdeckt und untersucht zu werden, etwa der Obelisk für Fürst Carl Anselm und die Büste des Freiherren von Gleichen, aber auch eine Predigtsäule aus dem 14. Jahrhundert und ein "Milchpilz" aus den 1950er Jahren. Im Seminar erforschen Lehramtsanwärter diese und weitere Kleindenkmale und bringen sie den Kindern auf gemeinsamen Exkursionen nahe, diese wiederum sammeln ihr Wissen zu den einzelnen Parkabschnitten und bereiten es für das Seminar auf. Auch eine Mappe zu "ihrem" Stück Regensburger Grün und seiner Geschichte legen die Kinder an, die auch andere Klassen raus ins Grüne locken soll. So erfahren die Schülerinnen und Schüler, dass historische Parkanlagen nicht nur wichtige Lebensräume für Tiere und Pflanzen in der Stadt sind, sondern auch schützenswerte Kulturgüter, deren Pflege dafür sorgt, dass sie den Bewohnern der Stadt noch lange Freude machen können.
Die Projektleiterin:
Die Zusammenarbeit mit dem Stadtgartenamt machte den Schülerinnen und Schülern große Freude, da sie eine andere Sichtweise auf einen Park kennenlernten. Bäume und Pflanzen wurden bestimmt und neu wahrgenommen, ebenso die Anlage der Parks.
An den zwei Draußentagen wöchentlich hat die Klasse verschiedene Teile des Alleengürtels kennengelernt und dabei ganz unterschiedliche Denkmale gesehen. In allen Bereichen machten die Kinder Entdeckungen und stellten viele Fragen. Da oftmals Inschriften und römische Zahlen auftauchten, lernten sie Schriftzeichen zu entziffern und Zahlen zu lesen, dabei konnte auch Kopfrechnen geübt werden.
Spannend für die Kinder waren aber vor allem die Geschichten, die jedes der Denkmale erzählt. Es wurde immer klarer, dass Denkmäler zum Erinnern notwendig sind – damit wir nicht vergessen und gut miteinander leben können. Auch, dass jeder einzelne dafür Sorge trägt.
Der gemeinsame Tag zu den Denkmalen im Alleengürtel mit dem Studienseminar für Mittelschulen war für die Schülerinnen und Schüler ein Highlight. In Kleingruppen besuchten sie jeweils zwei weiter auseinanderliegende Denkmäler. Von den Referendaren kamen die historischen Fakten, von den Schülerinnen und Schülern die Fragen. Beide Gruppen waren voneinander begeistert.
Hier noch einige Schülerstimmen zum Projekt:
- Die unterschiedlichen Denkmale machen neugierig
- Ohne den Fürsten Carl Anselm würde es das viele Grün nicht geben
und:
- Können wir sowas wieder machen?
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