Im ersten Jahr eines W-Seminars geht es in diesem Projekt im Jahrgang 12 um das Thema UNESCO-Weltkulturerbe und seine wissenschaftspropädeutische Erschließung. Unter der Verpflichtungen, die mit dem Welterbetitel verknüpft sind, kommt dem Denkmalschutz ein besonderer Stellenwert zu. Eindrücklich ist das in Bayreuth am Weltkulturerbe Markgräfliches Opernhaus zu studieren: Seine kürzlich abgeschlossene Sanierung zeigt, wie der Denkmalschutz den Erhalt des Erbes sichert. Dass Denkmalschutz darüber hinaus auch Erfordernisse an den täglichen Umgang mit dem historischen Bau mit sich bringt, lässt sich an Auflagen für den modernen Veranstaltungsbetrieb im Opernhaus nachvollziehen. Konflikte bleiben da nicht aus, Experten vor Ort können hierzu Einblicke ermöglichen.
Neben dem Bayreuther Welterbe betrachten Schülerinnen und Schüler auch die Altstadtkerne von Bamberg und Regensburg, die Würzburger Residenz und weitere Weltkulturerbestätten wie diejenigen in Weimar. Sie widmen sich recherchierend verschiedenen Aspekten: geschichtlichen und kunstgeschichtlichen, museumskundlichen, denkmalpflegerischen, aber auch politischen und touristischen Fragestellungen. Das Projektteam knüpft zu den jeweiligen individuellen Themen Kontakte zu Fachleuten, diskutiert die Untersuchungsfragen im Plenum und erarbeitet Gliederungen für die Seminararbeiten. Deren Abfassung geschieht dann im Anschluss an das denkmal aktiv-Projekt; die Abschlusspräsentation folgt im Januar 2026.
Viele Denkmale in den Welterbe-Bereichen Bambergs und Regensburgs wurden mit Förderung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz erhalten, etwa die Steinerne Brücke in Regensburg oder die Bamberger Stadtpfarrkirche Unsere Liebe Frau
Der Projektleiter:
„Die Lernenden haben das Welterbe Markgräfliches Opernhaus im Hinblick auf die Kriterien, die bei der Aufnahme in die Liste geltend gemacht wurden, unter die Lupe genommen. Dabei wurde schnell klar, dass Welterbe nicht nur opulent ausgestattete Festräume meint, sondern oft erst auf den zweiten Blick erkennbar ist: Der Dachboden des Opernhauses etwa gilt als Meisterleistung der Zimmermannskunst des 18. Jh. Und dass der Welterbetitel auch mit wirtschaftlichen Aspekten und politischen Implikationen verbunden ist, wurde vielen Lernenden im Gespräch mit den Experten von der Deutschen UNESCO-Kommission und von der Bayerischen Schlösserverwaltung bewusst. Die Museumspädagogin zeigte außerdem auf, wie Welterbevermittlung aussehen kann und gab Einblick in die Gratwanderung zwischen dem Schutz des Denkmals und seiner Präsentation für die Öffentlichkeit.
Im W-Seminar geht es natürlich in erster Linie darum, wissenschaftliches Arbeiten zu erlernen. Das Welterbe ist hier in besonderem Maße geeignet. Bei reicher Quellenlage geht es darum, populärwissenschaftliche Werke von wissenschaftlicher Literatur, Wichtiges von Sekundärem und Bewiesenes von Vermutungen zu scheiden. Die Beschäftigung mit Teilaspekten einer Welterbestätte kann aber auch dazu führen, dass die Literaturdecke sehr dünn wird. Hier ist dann gründliches Bibliographieren erforderlich und auch eigene Hypothesenbildung, die dann durch eigene Recherche bestätigt werden muss.
Die verschiedenen Welterbestätten, mit denen sich die Schülerinnen und Schüler in ihren Seminararbeiten beschäftigen, sollen abschließend in einer schulinternen Ausstellung präsentiert werden. Der Fokus liegt dann auf den Alleinstellungsmerkmalen der jeweiligen Welterbestätte.“
denkmal aktiv fördert Projektwochen und Projektphasen mit bis zu 300 Euro
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