Zweibrücken ist eine alte Druckerstadt. Die Werkstätten, die diese Tradition begründeten, existieren nicht mehr, doch ihre historischen Erzeugnisse und Maschinen sind erhalten. Die Besonderheiten des immateriellen Kulturerbes Buchdruck werden in diesem Projekt der Kunst-AG am Hofenfels-Gymnasium in einer ehemaligen Druckerei lebendig. Jeden Freitagnachmittag stehen die Türen zur Werkstatt im Druckermuseum offen und die Schülerinnen und Schüler erleben, wie in vor-digitalen-Zeiten Bücher und andere Druckerzeugnisse entstanden sind. Sie lernen das Setzen mit Bleilettern, Schriftschnitte und typographische Gestaltungselemente sowie verschiedene Druckverfahren und das Arbeiten an einer Buchdruckpresse kennen. Fachlich angeleitet werden sie dabei von einem erfahren Drucker, der sein Wissen an die Schülerinnen und Schüler weitergibt. Eine Exkursion führt die Lerngruppe ins Landesmuseum Darmstadt und ins Haus der Industriekultur, wo sie die Herstellung von Bleisatzschriften erlebt. Das erlernte Wissen fließt dann ein in eigene Druckerzeugnisse, die zu einer Ausstellung zusammengefasst und nach Abschluss des Schuljahres präsentiert werden.
Die Projektleiterin:
„Die Schülerinnen und Schüler drucken neben ihrer individuellen Arbeit jeweils ein Plakat der Woche. Die hierdurch entstandene Sammlung ist sozusagen das Tagebuch des Projekts. Inzwischen arbeitet die AG völlig selbstständig mit den alten Pressen und beim Setzen der Schrift. Im Landesmuseum Darmstadt haben wir unterschiedliche Maschinen zur Herstellung von Drucksätzen kennengelernt und die Gelegenheit genutzt, uns den Satz KUNST AG HOFENFELS-GYMNASIUM gießen zu lassen. Diesen Blocksatz verwenden wir oft in unseren Drucken.
Die Schülerinnen und Schüler sind bereit für den Tag der Druckkunst, an dem sie ihre Arbeit der Öffentlichkeit präsentieren. Auch werden zu diesem Anlass Schülergruppen aus Zweibrücker Schulen das Druckmuseum besuchen und die Arbeit der Kunst AG kennenlernen. Unsere Ausstellung in der Landesbibliothek findet dann im Oktober statt, die Arbeiten dafür sind zum größten Teil schon hergestellt.“