In einem Projekt, das sich über das gesamte zweite Schulhalbjahr 2024/25 erstreckte, untersuchte der Jahrgang 5 der Grundschule Otto Lilienthal in Wustermark in den Fächern Kunst, Deutsch,
Gesellschaftswissenschaften, Englisch und Wirtschaft-Arbeit-Technik mehrere Denkmale, allen voran den Altbau der eigenen Schule mit seiner Turnhalle. Ihre Fassade ziert ein großes Wandbild des Künstlers Ronald Paris. Zwei Klassen erkundeten mit dem Rangierbahnhof Elstal und der Priorter Kirche auch Baudenkmale in der Gemeinde als außerschulische Lernorte. Unter Leitung der Kunstlehrerin Katrin Seegatz lernten die Kinder die historischen Bauwerke kennen und neu sehen.
Eine wichtige Erfahrung war es für alle, die historische Bedeutung der erkundeten Orte mit eigenen Recherchen, in Gesprächen und in kreativer Bearbeitung für sich selbst nachvollziehbar zu machen. Ein Experte der Unteren Denkmalschutzbehörde Havelland und die ehemalige Schulleiterin wurden zu einer Gesprächsrunde eingeladen. Die Kinder befragten Fachleute zur Schulgeschichte, sie erhielten eine Führung in der Fachwerkkirche und zum Rangierbahnhof Elstal eine Führung durch den Verein Historia e.V. sowie den Bürgermeister der Gemeinde.
In die Schlussphase des Projekts waren schließlich alle Jahrgänge eingebunden. Für die Jahreskunstausstellung der Schule steuerten sie eigene Beiträge bei, zum Beispiel einen Zeitstrahl zur Baugeschichte des alten Schulgebäudes und ein großes Schulhaus-Memory. Über die Ausflüge der 5. Klassen und zur Geschichte des alten Schulgebäudes informierten die Kinder mit Plakaten sowie Forscherheften. Zeichnerische und fotografische Erkundungen des Schulgebäudes waren ebenfalls zu sehen. In Nachbildung der Sgraffito-Technik des historischen Wandbildes entstanden Reliefs. In Graffiti-Technik versetzten die Schülerinnen und Schüler das Wandbild in die heutige Zeit.
Das genaue Betrachten des Schulgebäudes und seines Wandbildes hat den Blick der Kinder auf Bau und Kunstwerk intensiviert und verändert. Und der Besuch weiterer, ganz unterschiedlicher Denkmale in der Gemeinde machte bisher nur nebenbei wahrgenommene Orte für sie sichtbar als Träger von Geschichte, lokalen Erzählungen und lokaler Identität.