John-Lennon-Gymnasium, Berlin
Quadratisch, praktisch, gut - oder ist die Regel nicht so einfach?
Ein Verbund von drei Schulen in Berlin befasst sich zum 100. Jubiläum des Bauhauses mit seiner Rolle als „Weltverbesserungs-Maschine“: Zwei Gymnasien und eine Kollegschule erkunden, wie das Bauhaus die Sicht auf die Dinge umkrempelte.
Am John-Lennon-Gymnasium geht es um die 1928 errichtete Jüdische Mädchenschule in der Auguststraße, ein zentrales Werk des jüdischen Architekten Alexander Beer in Formen der Neuen Sachlichkeit. In der Reichspogromnacht 1938 massiv beschädigt, 1942 geschlossen und bis Ende des Zweiten Weltkriegs als Militärkrankenhaus genutzt, diente der Bau von 1950 bis 1996 noch einmal als Schule. Nach Jahren des Leerstandes und Verfalls wurde das denkmalgeschützte Gebäude aufwendig saniert und vor wenigen Jahren mit kultureller und gastronomischer Nutzung wiedereröffnet. Die Gebäudestruktur mit den Fluren, Treppenhäusern und Klassenräumen blieb im Wesentlichen erhalten. Die historischen Qualitäten dieses Denkmals freizulegen ist das Ziel des Projekts, das in zwei Lerngruppen durchgeführt wird. Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 11 erkunden im Zusatzkurs Film die Physiognomie des Gebäudes mit Handykameras und erarbeiten einen dokumentarischen Film zur Jüdischen Mädchenschule, während eine 8. Klasse die architektonischen Gestaltungsmerkmale des Baus erforscht und im Kunstunterricht vertieft. Leitende Fragen ihrer Arbeiten sind: Welche Bedeutung hat der Denkmalstatus des Gebäudes, welche Sanierungsmaßnahmen wurden warum gewählt und wie ist historische Substanz denkmalgerecht neu zu nutzen?
Ein Projekt im Themenfeld 100 Jahre Bauhaus: Umbruch in Kunst und Architektur.
Förderung der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie des Landes Berlin
Das ehemalige Jüdische Krankenhaus, hofseitig hinter der Mädchenschule gelegen, gehört zu den Förderprojekten der Deutschen Stiftung Denkmalschutz
Unterrichtsfächer:
Kunst, Zusatzkurs „Filme machen!“
Lerngruppe:
11. Jg. und Klasse 8c
Fachliche Partner:
Andrea Pichl, Freie Künstlerin, Berlin
Projektdokumentation:
Der Projektleiter:
„Das Team erschließt sich das Denkmal stark über das Schicksal jüdischer Jugendlicher im schulischen Alltag. In vielfacher Hinsicht ist noch heute die bauliche Struktur einer Schule zu erkennen, so dass das Einfühlen in die historische Nutzung über die Anschauung gut herzustellen ist. Neben den filmischen Arbeiten der Filmgruppe nähert sich die 8. Klasse dem Bau im Wesentlichen durch Dokumentationen mit dem Fotoapparat.
Im weiteren Verlauf der Arbeiten betrachten wir die Mädchenschule auch mit Blick auf das Gesamtensemble jüdischer Institutionen zwischen Synagoge und Auguststraße.“