Max-Bill-Schule, Oberstufenzentrum 
Planen, Bauen, Gestalten, Berlin

Die „Weißen Städte“ in Berlin und Tel Aviv

Das Team gestal­tet eine Präsen­ta­ti­ons­flä­che in der Schule mit ikono­gra­phi­schen Darstel­lun­gen der Weißen Städte Berlin und Tel Aviv im Vergleich (Foto: F. Opgen­hoff, Berlin)

Auszu­bil­dende des Tisch­ler­hand­werks beschäf­ti­gen sich im Jahr des Bauhaus­ju­bi­lä­ums mit Bauten der Klassi­schen Moderne und beson­ders mit der Rolle, die Fenster, Türen und getisch­lerte Einbau­ten im Reform­woh­nungs­bau der 1920er Jahre spiel­ten. Das Projekt­team erarbei­tet Dokumen­ta­tio­nen, die Bauten der Großsied­lung Reini­cken­dorf auf Form, Funktion und Materi­al­ge­rech­tig­keit befra­gen. Ein Schwer­punkt liegt dabei auf techni­schen Skizzen der Tür- und Fenster­kon­struk­tio­nen und den Möglich­kei­ten, diese origi­na­len Konstruk­tio­nen energe­tisch zu ertüch­ti­gen. Auch die sogenannte „Frank­fur­ter Küche“ ist Gegen­stand der Analyse in diesem ersten Projekt-Baustein. Darauf aufbau­end begeben sich die Schüle­rin­nen und Schüler auf biogra­fi­sche Spuren­su­che in Tel Aviv, wo am Bauhaus Dessau ausge­bil­dete Archi­tek­ten in den 1930er Jahren mit der Weißen Stadt ein ganzes Quartier nach den Grund­sät­zen des Neuen Bauens schufen. Dort steht die laufende Restau­rie­rung des Max-Liebling-Hauses im Mittel­punkt, das als neu eröff­ne­tes White City Center Best-Practice-Beispiele für die behut­same Weiter­ent­wick­lung des baukul­tu­rel­len Erbes der Moderne präsen­tiert.

Ein Projekt im Themen­feld 100 Jahre Bauhaus: Umbruch in Kunst und Archi­tek­tur.
Förde­rung der Senats­ver­wal­tung für Bildung, Jugend und Familie des Landes Berlin

Unterrichtsfächer:

Lernfeld­un­ter­richt ‚Erzeug­nisse warten und instand­hal­ten’

Lerngruppe:

Auszu­bil­dende des Tisch­ler­hand­werks

Fachliche Partner:

Ute Timm, Hans Timm Fenster­bau, Berlin;
Brenne Archi­tek­ten, Berlin;
Sharon Golan-Yaron, White City Center, Tel Aviv

Projektdokumentation:

Arbeits­plan
Abschluss­be­richt

Der Projekt­lei­ter:
„Nach wie vor wird die Archi­tek­tur des Neuen Bauens in Berlin als zeitge­mäß wahrge­nom­men. Dass diese Gebäude annähernd 100 Jahre alt sein sollen, verblüffte die Schüler*innen. Der Export der Bauhaus-Architektur u.a. nach Israel war für sie eine neue Erkennt­nis.
Als beson­ders inter­es­sant stell­ten sich im Projekt­ver­lauf die Ideen des Bauhau­ses heraus, insbe­son­dere in den Details, die sozia­len Dimen­sio­nen des Bauhaus-Gedankens und im Konkre­ten die Biogra­phien emigrier­ter oder nach Dessau gesand­ter Archi­tek­tur­stu­den­ten aus dem damali­gen Mandats­ge­biet (dem späte­ren Israel).
Auch das Wohnen in Denkma­len an sich und die Frage, inwie­fern Handwerks­be­triebe in der Stadt Aspekte der Denkmal­pflege in ihr Arbeits­ge­biet aufneh­men können, welchen Beitrag man selbst als Tischler*in zum Erhalt eines Denkmals beitra­gen kann, disku­tierte die Gruppe engagiert. Der Kontakt zu Herrn Brenne, der als fachli­cher Partner aus dem ‚Nähkäst­chen’ der denkmal­ge­rech­ten Sanie­rung berich­ten konnte, hat uns in dieser Bezie­hung beson­ders berei­chert.“

 

Das Max-Liebling-Haus am Tag der Eröff­nung als White City Center am 19. Septem­ber 2019

Aus der Ausstel­lung im WCC (beide Fotos: Sven Treskatsch, Berlin)