Alfred-Nobel-Schule, Berlin
Das Bauhaus. Von Neukölln bis Tel Aviv
Verbot, Vertreibung, Emigration
Drei Schulen in einem Berlin-Greifswalder Verbund beleuchten in ihren Projekten die Umbrüche in Kunst und Architektur, die die Ideen des Bauhauses ausgelöst haben.
Eine 8. Klasse der Berliner Alfred-Nobel-Schule nimmt die in fußläufiger Entfernung zur Schule gelegene Hufeisensiedlung in den Blick, eines der frühesten Projekte des sozialen Wohnungsbaus der Moderne. Die Großsiedlung Britz, die ab 1925 nach Plänen von Bruno Taut und Martin Wagner errichtet wurde, ist eine Ikone der Moderne und zählt als solche zum Weltkulturerbe. Mit den vor jedem 10. Haus verlegten Stolpersteinen verweist sie zugleich auf den Nationalsozialismus, dessen Terror viele Siedlungsbewohner traf und dessen Ideologie 1933 die Schließung des Bauhauses und die Emigration seiner Künstler erzwang. Vor diesem Hintergrund untersuchen die Schülerinnen und Schüler die Berliner Siedlung im Vergleich mit der Weißen Stadt in Tel Aviv und erleben, wie ihnen diese Baudenkmale Aufschluss über geschichtliche Ereignisse geben können. Schließlich formulieren sie Fragen für ein Interview mit der Zeitzeugin Rahel Renate Mann, das im Film festgehalten wird.
Ein Projekt im Themenfeld 100 Jahre Bauhaus: Umbruch in Kunst und Architektur.
Förderung der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie des Landes Berlin
Unterrichtsfächer:
Ethik, Religion, Kunst, Geschichte
Lerngruppe:
Klasse 8a
Fachliche Partner:
Marina Wesner, Architektin, Berlin; Dr. Christine Wolf, Landesdenkmalamt Berlin;
Achim Berger, Initiative Hufeisern gegen Rechts, Berlin-Britz
Projektdokumentation:
Arbeitsplan
Abschlussbericht
Die Projektleiterin:
„Die Schülerinnen und Schüler haben verschiedene Denkmalarten anhand von Beispielen aus Berlin kennengelernt. Ihnen wurde bewusst, wie nah ihr Lern- und Lebensort zu einem bedeutenden UNESCO Weltkulturerbe liegt und dass die Hufeisensiedlung frei zugänglich ist. Im Museum Neukölln erfuhren die Schülerinnen und Schüler anhand zweier Objekte (Dienstbotenruf & Schild möblierte Schlafstelle), wie Menschen am Ende des 19. Jahrhunderts in Berlin lebten und arbeiteten. Eine Volontärin im Landesdenkmalamt organisierte einen Besuch in der Museumswohnung der Hufeisensiedlung, die der Gruppe einen sehr anschaulichen Eindruck vom Wohnen in einer Siedlung der Moderne ermöglichte. Zudem wurden grundlegende Information zur Siedlung vermittelt. (…) Fragen, zu denen die Gruppe arbeitet, sind: Wie lebten Menschen damals und wie leben Menschen heute? Wie lebt es sich in einem Denkmal? Was geschah angesichts der immensen Bevölkerungsentwicklung, als Berlin Industriestadt wurde? Und wie können wir miteinander leben, trotz unserer Unterschiede?“