Berufliche Bildung am und für das Denkmal
Der handwerklichen Restaurierung kommt in der praktischen Denkmalpflege eine große Verantwortung zu. Das lernten Jugendliche an der Nikolaus-August-Otto-Berufsschule in Diez in ihrem denkmal aktiv-Projekt bei vielen praktischen Übungen und Gesprächen. Restauratoren für verschiedene Materialien führten mit den angehenden Malern und Lackierern Workshops in der Schule durch, etwa zur Fensterinstandsetzung mit Leinölfarbe oder zum Thema Trägermaterial und Farbfassung.
Angeleitet von ihrer Lehrerin Dr. Julia Lang, die das Projekt unter Einbindung zahlreicher Fachexperten aufgestellt hat, gelang so der direkte Brückenschlag von Kenntnissen zum handwerklichen Umgang mit Denkmalen in die Anwendung. Ein Denkmaleigentümer und eine Vertreterin der Unteren Denkmalschutzbehörde ermöglichten es den Jugendlichen schließlich, im Rahmen eines Projekttags an einem Baudenkmal in der Diezer Pfaffengasse selbst eine restauratorische Befunduntersuchung zu erproben. Die Jugendlichen setzten restauratorische Sondagen, die in Standardfarbkarten übersetzt und in ihrer Farbigkeit und Eigenschaft Schicht für Schicht dokumentiert wurden. So lernten sie, von Fachleuten begleitet, durch eigenes Tun die Methoden denkmalpflegerischer Arbeit im Umgang mit der Originalsubstanz kennen.
Dazu entwickelten die Auszubildenden Unterrichtssequenzen, die zukünftigen Lerngruppen die beruflichen Perspektiven des Handwerks in der Denkmalpflege näherbringen können.