BBS Nicolaus-August-Otto, Diez
Denkmale in der Verantwortung
des Malerhandwerks
In diesem Projekt erfahren angehende Maler und Lackierer und Schüler im Berufsvorbereitungsjahr, welche bedeutende Rolle die handwerkliche Restaurierung in der Denkmalpflege spielt. Im berufsbildenden Unterricht erkunden sie geltende Vorschriften für das im Bauen im Bestand, denkmalpflegerische Kriterien und Methoden der Erhaltung, vor allem mit Blick auf die Farbfassung historischer Trägermaterialien. In der eigenen praktischen Arbeit werden diese theoretischen Grundlagen dann angewendet in einer restauratorischen Befunduntersuchung an Baudenkmalen in Limburg und Diez. Dabei wird deutlich: Der historische Wert von Denkmalen bleibt nur erhalten, wenn man ihre Originalsubstanz fachkundig behandelt und ertüchtigt. Aus den Schritten des Projekts entwickeln die Auszubildenden in Portfolioarbeit Unterrichtssequenzen, die auch zukünftigen Lerngruppen die Grundlagen und beruflichen Perspektiven des Handwerks in der Denkmalpflege näherbringen können.
Unterrichtsfächer:
berufsbildender Unterricht
Lerngruppe:
TN der Dualen Ausbildung Maler u. Lackierer + TN im Berufsvorbereitungsjahr Ausrichtung ‚Farbe/Raum’
Fachliche Partner:
Markus Saal/Angela Weimer, Untere Denkmalbehörde Limburg; Katja Lauber, Untere Denkmalbehörde Kreisverwaltung Rhein-Lahn; Axel und Thomas Schmitt, Architekten in der Denkmalpflege, Limburg; Sven Trommer, Diplom-Restaurator FH Fachrichtung Baudenkmalpflege, Weilburg; Martin Möbus, Diplom-Restaurator FH Fachrichtung Technik, Mertloch; Ben Henninger, Restaurator im KFZ-Handwerk; Johannes Mosler, Restaurator für historische Fenster, Hadamar
Projektdokumentation:
Die Projektleiterin:
„Exkursionen haben uns bis nach Linz und Koblenz geführt, und viele Fachleute haben die Schülergruppe zu Vorträgen und Workshops in der Schule besucht. Die Erfahrungen sind für alle Seiten positiv: Die Experten haben gern mit den jungen Menschen aus Handwerksklassen zusammengearbeitet und darin auch eine Bereicherung ihrer eigenen Arbeit gesehen. Die Lernenden wiederum schätzen die Projektarbeit und können die gewonnenen Kenntnisse für ihre berufliche Entwicklung einsetzen. (…)
Die meisten der Schülerinnen und Schüler hatte zuvor keine Berührung mit Fragen der Denkmalpflege. Für sie hat sich der praxisgeleitete Ansatz als sehr anschlussfähig und begeisternd erwiesen. Theoriegeleitete Ansätze ohne aktiven Eigenanteil wie etwa Führungen dagegen sind weniger nachhaltig in der Wirkung. Besonders spannend war für die Gruppe die praktische Befunduntersuchung am Denkmal Pfaffengasse 4 in Diez. Die Arbeit selbst und auch die Einblicke, die mit den Kontakten zu Denkmaleigentümern und Experten möglich waren, haben die Schüler sehr bereichert.“
Der Projekttag Befunduntersuchung auf der Schul-Webseite
Workshop: Leinölfarbe und Leinölkonservierung in der Denkmalpflege