Am südlichen Rand des Spreewaldes liegt das zu Vetschau gehörige Dorf Ogrosen, dessen Kern die große Gutsanlage gleichen Namens bildet. Das Ensemble mit einem Herrenhaus von 1704, Verwalter- und Landarbeiterhaus, Wirtschaftshof und großem Park steht unter Denkmalschutz. In dem Fachwerkhaus, das ursprünglich die vielen Landarbeiter beherbergte, die zur Arbeit auf den Feldern benötigt wurden, sind nun Feriengäste untergebracht, aber auch heute noch wird auf dem ehemaligen Rittergut Landwirtschaft betrieben.
Schülerinnen und Schüler der Lindengrundschule im Vetschauer Ortsteil Missen haben sich in einem früheren Projekt bereits auf Spurensuche zur Geschichte ihres Heimatortes gemacht. Nun wollen sie das Gut Ogrosen daraufhin befragen, was ihnen die Anlage über die Entwicklung des Dorfes und das frühere Leben in der Region erzählen kann. Im Unterricht erfahren sie die wichtigsten Dinge über Denkmale im allgemeinen und diejenigen in Ogrosen im Besonderen. Auf Exkursionen erkunden sie dann das Herrenhaus und den vorgelagerten Wirtschaftshof. Dabei finden sie heraus, was die Gebäude mit den Baumpflanzungen, Teichen und der großen alten Obstwiese verbindet und was die Parkanlage mit der umgebenden Landschaft. Sie führen Bauaufnahmen durch, dokumentieren ihre Arbeit durch Fotos und Zeichnungen und erfahren, wie sich die jahrhundertealten Häuser und Ställe noch heute nutzen lassen. So untersuchen sie das Denkmalensemble vollständig - von der Quellenrecherche über die Begutachtung und bis hin zur Öffentlichkeitsarbeit für seinen Erhalt.
Die Dorfkirche Ogrosen und auch die Wendisch-Deutsche Doppelkirche der Stadt Vetschau gehören zu den Förderprojekten der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.
Die Projektleiterin:
„Wir haben uns zunächst im Unterricht mit dem Thema Denkmalschutz beschäftigt. Nach einer interaktiven Führung zur Geschichte des Gutes gab es zum Thema Bauaufnahme eine praktische Gruppenarbeit mit Vorführung in der Klasse und auch eine archäologische Grabung im Sandkasten. Dabei erlernten die Kinder die verschiedenen Methoden, die Denkmalpfleger anwenden, um Quellen zu lesen und zu interpretieren. Das Wissen konnten die Schülerinnen und Schüler auf die Vielfalt der Denkmale in der Region anwenden, als jeder die Denkmale seines Heimatortes untersucht und vor der Klasse vorgestellt hat.
Dazu, wie sich die Informationen aus einer eigenen Recherche gut an andere weitergeben lassen, gab es einen Vortrag, und die begleitende Archäologin regte an, die Ergebnisse vor dem Land Kultur Gut Ogrosen e.V. und den Eltern zu präsentieren. In einem kleinen Programm stellten die Kinder dort abschließend die verschiedenen Arten von Denkmalen und einige archäologische Methoden vor, berichteten von Denkmalen in den Heimatorten, haben in einem Sketch vor Vandalismus und Gleichgültigkeit gegenüber Beschädigungen und dem Verfall von Denkmalen gewarnt und eigene Gedichte zum Thema vorgetragen.
Was Denkmale sind, welche verschiedenen Typen es gibt, welche in ihrer eigenen Umgebung zu finden sind und wie man sie schützen kann, haben die Kinder in ihrer Projektarbeit gelernt – und sind stolz auf ihr neues Wissen.“
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