Schloss Hohenlandin wird die Perle oder auch die Wiege der Uckermark genannt, weil mit der urkundlichen Erwähnung des Gutes auch die Uckermark erstmals genannt wird. Seit dem Mittelalter ist für den Ort ein Rittergutsbesitz belegt. Über Resten eines früheren Gutshauses ließ Friedrich Wilhelm von Warburg im Jahr 1861 den heutigen Schlossbau im Tudorstil errichten. Schon 1822 hatte die Familie von Warburg einen Landschaftspark in Auftrag gegeben, der von Peter Joseph Lenné entworfen wurde. So ist Hohenlandin ein für die Geschichte der Region wichtiger Erinnerungsort. Doch seit den 1970er Jahren steht das ehemalige Schloss leer und verfällt zusehends, die einstige Parkanlage ist nur noch durch ihren jahrhundertealten Baumbestand zu erkennen.
Die Gesamtschule im nur wenige Kilometer entfernten Schwedt an der Oder will diesen "Lost Place" ins Bewusstsein der Menschen zurückholen. Die Schülerinnen und Schüler des Seminarkurses Geschichte haben sich vorgenommen, die Geschichte von Schloss Hohenlandin zu erforschen und dazu eine Ausstellung zu konzipieren, sie umzusetzen und der Öffentlichkeit bereitzustellen. Dabei betrachtet der Kurs die Regional- Bau- und Nutzungsgeschichte ebenso wie die Herausforderungen, vor die der lange Leerstand des Schlosses die Denkmalpflege des Landes stellt. Unterstützt vom Förderverein Hohenlandin erschließt sich der Kurs in wissenschaftspropädeutischer Arbeit die Bedeutung Hohenlandins für die Uckermark. Mit mobil einzusetzenden und digitalen Ausstellungselementen will die Schule dieses Wissen nachhaltig in Stadtgesellschaft und Region tragen.
Die Projektleiterin:
„Die Lernenden haben das Schloss begeistert erkundet, seinen Baustil, die Symbolik, die Wappen, die Orangerie… Wie stark weltgeschichtliche Ereignisse sich auch im regionalen Rahmen widerspiegeln, haben sie in diesem Zusammenhang neu erfahren. Die Thematik der Flüchtlingsunterbringung im Schloss hat die Lernenden besonders interessiert. Der Aufbau und das Zusammenwirken der einzelnen Teile des Denkmal-Ensembles lassen sich natürlich vor Ort am besten erfahren. Aber auch der aktuelle Zustand und die Vernachlässigung sind mit eigenen Augen gesehen am eindrucksvollsten. Alle Kursteilnehmenden haben nach der Erkundung bestätigt, dass solche Denkmale erhalten werden sollten.
Die Auseinandersetzung mit dem Denkmal als historischer Quelle hat viele praktische Erfahrungen ermöglicht, etwa schon beim Ausmessen. Aber auch das Vorbereiten und Durchführen von Zeitzeugengesprächen hat Geschichte anschaulich gemacht.“
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