Im späten 12. Jahrhundert ließ sich der Johanniterorden in Steinfurt nieder, konnte nach mehreren Schenkungen ein Kloster errichten und später auch weltliche Herrschaft übernehmen - in kurzer Zeit entwickelte sich die Steinfurter Niederlassung zur größten Kommende in Westfalen. Um das Torhaus der Anlage, dessen mittelalterliches Fachwerkgefüge 1606 überbaut wurde, soll es in diesem Projekt des Berufskollegs gehen. Der denkmalgeschützte Bau wurde 2016 nach langem Leerstand energetisch saniert und beherbergt seitdem das Architektenbüro Achterkamp+Möller, dessen Instandsetzung mit dem Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege ausgezeichnet wurde. Nun soll das Torhaus mit einer denkmalgerechten und zugleich CO2-neutralen, nachhaltigen Energieversorgung ausgerüstet werden: eine Herausforderung, der sich in den kommenden Jahren viele Denkmale gegenüber sehen.
Im Rahmen der staatlichen Technikerprüfung wird ein Projektteam des Berufskollegs verschiedene technische Lösungen auf ihre Eignung für das Torhaus ausloten. Ziel ist es, nicht nur für dieses Denkmal möglichst eingriffsarme, schadstofffreie und zugleich energetisch nachhaltige Wege der Energieversorgung zu finden, sondern einen Katalog von Möglichkeiten der modernen Energieversorgung in denkmalgeschützten Ensembles generell zu erstellen. Dazu stellt das Team Berechnungen an, legt seine Konzepte in Zeichnungen dar und erläutert Methoden, Funktionsweisen und Eignungsgründe. Zur historischen Substanz des Torhauses geben die Denkmalbehörden und das Architekturbüro Achterkamp+Möller Auskunft, das die Berufsschüler auch in denkmalschutzrelevanten technischen Fragen begleitet. Der entstehende Katalog denkmalgerechter Wege zu einer nachhaltigen Energieversorgung historischer Architektur wird abschließend vor Fachpublikum vorgestellt.
Die Instandsetzung und Umnutzung des Torhauses wurde mit dem Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege ausgezeichnet, den die Deutsche Stiftung Denkmalschutz gemeinsam mit dem Zentralverband des Deutschen Handwerks verleiht.
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