Die Projektleiterinnen:
„Im September 2024 besuchten die Schüler*innen der Libertasschule Schloss & Gut Liebenberg erstmals. Eine der ersten Aufgaben war es herauszufinden, was unter Denkmalschutz steht und warum. Interessant war die Frage nach dem Umgang mit den Gebäuden. So gibt es eine besonders modern sanierte Scheune, die jetzt u.a. für Seminare genutzt wird, was trotz Denkmalschutz möglich war.

Erkundung historischer Baustoffe in der Schule
Viele Unterrichtsinhalte zur Bauphysik konnten anhand von Baustoffen, ihrer Beschaffenheit und Herkunft vermittelt werden, wie z.B. die Bedeutung von Wärmeleitfähigkeit, Dämmung und Feuchtehaushalt in einem Gebäude. Eine wesentliche Erkenntnis ist die positive Ökobilanz traditioneller Baustoffe. Am sog. Inspektorenhaus auf Gut Liebenberg wurde deutlich, dass für den Bau und die Ausgestaltung vor allem lokale Bezugsquellen (Holz, regionale Ziegelei) eine Rolle spielen, aber auch kulturelle Aspekte wie das Prestige, sich Steinbauten leisten zu können und Fachwerk lieber zu verkleiden, da es ärmlich wirken könnte. Auch ist am Inspektorenhaus zu sehen, dass die traditionelle Baukunst über Jahrhunderte Bestand hat (erbaut ca. 1680), aber die Handwerkskunst - etwa richtig auszufachen mit Lehm und Stroh - Wissen, Geschick und Erfahrung erfordert, welches zum Teil verloren gegangen ist. In einem kleinen Versuch zur Dämmung konnten die Schüler*innen mit modernen und traditionellen Dämmstoffen experimentieren.
Der Aspekt der Nachhaltigkeit beim Bauen und bei der Gebäudenutzung ist ein treibender Punkt im Projekt. Da ab dem 8. März eine Klima-Ausstellung auf dem Gelände in Liebenberg gezeigt wird, hat die Projektgruppe sich bereit erklärt, einen Beitrag dafür zu kreieren, der anschaulich macht, wie Denkmalschutz und Nachhaltigkeit zusammenhängen. Geplant ist, eine Reihe von Fachwerk-Modellen zu bauen, an denen die positiven Eigenschaften dieser traditionellen Bauweise sichtbar werden.“

Fotos: C. Owczarek, Löwenberger Land