21. November 2025

Der Bundespräsident zu Besuch in Bonn

Bundes­prä­si­dent Frank-Walter Stein­meier war am 21. Novem­ber 2025 bei der Deutschen Stiftung Denkmal­schutz in Bonn zu Gast. Aus Anlass ihres 40-jährigen Bestehens würdigte er die Arbeit der Stiftung für den Erhalt von Denkma­len, die Städte und Landschaf­ten prägen und als authen­ti­sche Wissens­spei­cher Auskunft geben über unsere Geschichte.
Wie wertvoll Denkmale damit für die Gesell­schaft sind, ist beson­ders für die kommende Genera­tion wichtig zu erfah­ren - denn sie ist es, die schon bald den Umgang mit histo­ri­schen Bauwer­ken prägen wird. Zwei Schüle­rin­nen des Heilig-Geist-Gymnasiums Würse­len konnten dem Bundes­prä­si­den­ten bei seinem Besuch vom beispiel­haf­ten Einsatz junger Menschen für ein Denkmal in ihrer Region berich­ten: der langjäh­ri­gen Projekt­ar­beit für den Erinne­rungs­ort Villa Buth in Jülich-Kirchberg. 

Am Termin mit dem Bundes­prä­si­den­ten nahmen der Lehrer Timo Ohrndorf und für die Projekt­gruppe des Heilig-Geist-Gymnasiums Würse­len Adna Sofic und Lisa Syben teil (beide rechts im Bild). Foto: Alexan­dra Sell

Die Villa ist ein imposan­ter Gründer­zeit­bau, und er birgt ein dunkles Kapitel: 1941/42 diente er als Sammel­la­ger für Jüdin­nen und Juden vor ihrer Depor­ta­tion. Diesen Ereig­nis­sen wollen die Schüle­rin­nen und Schüler nachge­hen. Sie begin­nen im Schul­jahr 2017/18 in einem von denkmal aktiv unter­stütz­ten Projekt­kurs, die Geschichte der Villa zu erfor­schen. Dabei arbei­ten sie mit dem Stadt­ar­chiv Jülich, der Unteren Denkmal­be­hörde und der Jülicher Gesell­schaft gegen das Verges­sen zusam­men. Das Ergeb­nis: 2019 erscheint die Publi­ka­tion „Villa Buth – Zwischen­sta­tion zum Holocaust“ mit den Biogra­fien von 156 Opfern. Danach bleibt die Villa Buth ein Lernort, Thema im Unter­richt und in der politi­schen Bildung am Heilig-Geist-Gymnasium. 2024 erscheint eine zweite Auflage der Publi­ka­tion. Und 2025 wird auf der Landes-Lernplattform und Media­thek „NRWision“ die Podcast-Reihe „Die Villa Buth zwischen Vergan­gen­heit und Zukunft“ veröf­fent­licht. Darin sprechen die Jugend­li­chen mit Zeitzeu­gen und Fachleu­ten über Erinne­rung, Verant­wor­tung und Gegen­wart.

Ihr Engage­ment beweist anschau­lich: Lernen am Denkmal macht Geschichte leben­dig – und Jugend­li­che zu aktiven Mit-Gestaltenden der Erinne­rungs­kul­tur.