Libertasschule Löwenberg, Löwenberger Land

Baudenkmale Liebenbergs: Feldstein, Fachwerk, Schloss


Im Fach Wirtschaft-Arbeit-Technik im Jahrgang 9 geht es um das Thema „Bauen und Wohnen“. Das Projekt will in diesem Rahmen einen Wahlpflichtkurs der Schule in traditionelle und moderne Bauweisen einführen und das Thema mit einem Fokus auf den Denkmalschutz vertiefen. Zunächst gilt es da, grundlegende Inhalte zu Funktionen von Bauwerken, zu Baustilen und ausgewählten Baumaterialien zu erarbeiten. Anschließend lernt das Team bei Besuchen des Projektorts Schloss und Gut Liebenberg traditionelle und moderne Bauweisen in Anschauung kennen. Dort können die Jugendlichen Baudenkmale wie eine Feldsteinkirche und ein Fachwerkhaus erkunden, Messungen durchführen und Werkzeuge zur Bearbeitung kennenlernen. In Verbindung theoretischen Wissens und praktischer Anwendung lernen sie besonders die traditionelle Fachwerkbauweise kennen und entwickeln dabei auch handwerkliche und technische Fähigkeiten. Mit der gesellschaftlichen Bedeutung des baukulturellen Erbes, der Reparaturfähigkeit traditioneller Bauwerke und Möglichkeiten ihrer Modernisierung schließt der Kurs in der Bearbeitung von Nachhaltigkeitsfragen ab. Die Ergebnisse des Projekts fließen ein in eine lokale Schau basierend auf der Wanderausstellung „Stadt - Land - Klima“ der Bundeszentrale für politische Bildung Brandenburg, die vom 8. März bis 28. Mai 2025 in Liebenberg gezeigt wird.

Ein denkmal aktiv-Projekt mit Förderung durch:
Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg
DKB-Stiftung für gesellschaftliches Engagement
Wahlpflichtkurs Wirtschaft-Arbeit-Technik
Sek. I, Jg. 9

Dokumentation


Auf Schloss & Gut Liebenberg

Das Modell der Anlage

Experimentieren mit Dämm-Modellen

 

Die Projekt­lei­te­rin­nen:

„Im Septem­ber 2024 besuch­ten die Schüler*innen der Liber­tas­schule Schloss & Gut Lieben­berg erstmals. Eine der ersten Aufga­ben war es heraus­zu­fin­den, was unter Denkmal­schutz steht und warum. Inter­es­sant war die Frage nach dem Umgang mit den Gebäu­den. So gibt es eine beson­ders modern sanierte Scheune, die jetzt u.a. für Seminare genutzt wird, was trotz Denkmal­schutz möglich war.  

Erkun­dung histo­ri­scher Baustoffe in der Schule

Viele Unter­richts­in­halte zur Bauphy­sik konnten anhand von Baustof­fen, ihrer Beschaf­fen­heit und Herkunft vermit­telt werden, wie z.B. die Bedeu­tung von Wärme­leit­fä­hig­keit, Dämmung und Feuch­te­haus­halt in einem Gebäude. Eine wesent­li­che Erkennt­nis ist die positive Ökobi­lanz tradi­tio­nel­ler Baustoffe. Am sog. Inspek­to­ren­haus auf Gut Lieben­berg wurde deutlich, dass für den Bau und die Ausge­stal­tung vor allem lokale Bezugs­quel­len (Holz, regio­nale Ziege­lei) eine Rolle spielen, aber auch kultu­relle Aspekte wie das Prestige, sich Stein­bau­ten leisten zu können und Fachwerk lieber zu verklei­den, da es ärmlich wirken könnte. Auch ist am Inspek­to­ren­haus zu sehen, dass die tradi­tio­nelle Baukunst über Jahrhun­derte Bestand hat (erbaut ca. 1680), aber die Handwerks­kunst - etwa richtig auszu­fa­chen mit Lehm und Stroh - Wissen, Geschick und Erfah­rung erfor­dert, welches zum Teil verlo­ren gegan­gen ist. In einem kleinen Versuch zur Dämmung konnten die Schüler*innen mit moder­nen und tradi­tio­nel­len Dämmstof­fen experi­men­tie­ren.
Der Aspekt der Nachhal­tig­keit beim Bauen und bei der Gebäu­de­nut­zung ist ein treiben­der Punkt im Projekt. Da ab dem 8. März eine Klima-Ausstellung auf dem Gelände in Lieben­berg gezeigt wird, hat die Projekt­gruppe sich bereit erklärt, einen Beitrag dafür zu kreieren, der anschau­lich macht, wie Denkmal­schutz und Nachhal­tig­keit zusam­men­hän­gen. Geplant ist, eine Reihe von Fachwerk-Modellen zu bauen, an denen die positi­ven Eigen­schaf­ten dieser tradi­tio­nel­len Bauweise sicht­bar werden.“

Fotos: R. Höhne, Löwen­ber­ger Land