Seit einigen Jahren ist das Sinti-Mausoleum ein wichtiger Lernort für die Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 9 und 10 am Elisabeth-Gymnasium Halle. Für den Erhalt dieses außergewöhnlichen Baudenkmals setzt sich das Gymnasium in einem größeren Netzwerk ein und hat am Tag des offenen Denkmals wiederholt auf seine Bedeutung aufmerksam gemacht.
Das Mausoleum auf dem inzwischen entwidmeten Friedhof in Halle-Osendorf wurde 1915 für die Sinti-Familie Weinlich gestaltet. Angeleitet durch Fachleute der Gedenkstätte Roter Ochse Halle (Saale) forschen eine 9. und eine 10. Klasse am Beispiel der Grabstätte zur Geschichte der Sinti und Roma in Mitteldeutschland. Als eines ihrer wenigen steinernen Zeugnisse untersuchen die Jugendlichen die kulturhistorisch wertvolle Substanz des Mausoleums und werten archivalische Quellen dazu aus. Im Umgang mit der Grabstätte erlebt die Projektgruppe Denkmalerhalt als gesellschaftliche Aufgabe, die zur Demokratiefähigkeit junger Menschen grundlegend beiträgt. Und in Begegnung mit dem Sohn einer 1943 aus Halle nach Auschwitz deportierten Sintiza erfährt sie die Geschichte der Minderheitengruppe als Teil ihrer eigenen Vergangenheit und Gegenwart.
Ihre Erkenntnisse sichern die Schülerinnen und Schüler in Texten, Zeichnungen und digitalen Formaten und präsentieren sie öffentlich, um das Sinti-Mausoleum als Erinnerungs- und Lernort in das Bewusstsein der Stadtgesellschaft zu heben.
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