Lyonel-Feininger-Gymnasium, Weimarer Land

Das UNESCO-Welterbe Klassisches Weimar

Partnerprojekt: Klassizismus

Weimar ist Welterbe - dazu gehören Gebäude der Weimarer Altstadt und auch die weitläufigen Parkanlagen und deren Einzelbauten, die in exemplarischer Weise die Epoche der Weimarer Klassik repräsentieren. In diesem Projekt geht es um einzelne Welterbestätten wie Goethes Wohnhaus oder die Anna-Amalia-Bibliothek, aber auch um den Zeitgeist dieser Orte, der sich nicht nur in der Architektur, sondern auch der Literatur und der Kunst spiegelt. Die Auseinandersetzung mit dem Erbe der Antike, die den Klassizismus prägt, ist eines der prominenten Themen für die Schülerinnen und Schüler. Dazu lernen sie auf einer Exkursion nach Berlin gemeinsam mit der Partnerschule aus Würselen auch die stilbildenden Bauwerke Karl Friedrich Schinkels kennen. Neben Welterbe, Weltbild und Bildwelt der Weimarer Klassik geht es im fächerverbindenden Projekt an den Schulstandorten Mellingen und Berlstedt auch um die Denkmalpflege, die für den Erhalt der gebauten Zeugnisse dieser Epoche sorgt, und um das Kennenlernen traditioneller Handwerkstechniken, die bei Restaurierung und Instandsetzung angewendet werden. Darüber hinaus setzt sich das Projektteam mit dem Buchbindehandwerk auseinander - die Herstellung eines eigenen Buches, das die Projektdokumentation auf anschauliche Weise beinhaltet, ist ein wichtiger Baustein des Projektlernens an den unterschiedlichen Weimarer Denkmalen.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat den Erhalt mehrerer Baudenkmale der Weimarer Klassik mit Fördermaßnahmen unterstützt, etwa die Herderkirche, Goethes Wohnhaus und die Anna-Amalia-Bibliothek.

Diese Schule arbeitet in einem gemeinsamen Projekt mit der folgenden Schule:
Heilig-Geist-Gymnasium, Würselen» zum Partnerprojekt
Klassik Stiftung Weimar, Atelier G
Kunst, Geschichte, Gesellschaftswissenschaften, Deutsch, Medienkunde
Klasse 10/1, Kunstkurse und Kunst-AG

Dokumentation

 

Die Projekt­lei­te­rin­nen:

Goethes Garten­haus, Garten­an­sicht (Foto: Klasse 10/1)

„In Zweier­grup­pen beschäf­tig­ten sich die Jugend­li­chen  mit einer Welterbe­stätte, unter­such­ten, warum sie zum Welterbe gehört und ob und welche klassi­zis­ti­schen Merkmale zu finden sind. Besucht wurden Schloss Etters­burg, das Weima­rer Stadt­schloss, Schloss Tiefurt, Schloss Belve­dere, die Herder­kir­che, das Goethe- und das Schiller-Haus, das Goethe-Gartenhaus, der histo­ri­sche Fried­hof mit Russisch-Orthodoxer Kirche, die Anna Amalia Biblio­thek und das Römische Haus. Bei fast allen waren Stilele­mente des Klassi­zis­mus zu finden. Obwohl den Schülern anfangs nicht klar war, dass sie sich bei der Beschäf­ti­gung mit diesen Stätten auch mit Persön­lich­kei­ten der Weima­rer Klassik ausein­an­der­set­zen würden, haben sie schnell gemerkt und in ihren Präsen­ta­tio­nen auch umgesetzt, dass die Gebäude vor allem wegen der schöp­fe­ri­schen Persön­lich­kei­ten zum Denkmal gewor­den sind.

Die Schüler*innen mussten ihre Vorort­re­cher­che selber planen. Teamab­spra­chen waren notwen­dig, Termine und Anmel­dun­gen mussten selbst­stän­dig reali­siert werden. Anschau­li­che Präsen­ta­ti­ons­tech­ni­ken wurden geübt und weiter­ent­wi­ckelt, Planungs­schritte für die Projekt­ar­beit sinnvoll organi­siert. Hautnah zu erleben ist für sie, dass von der Idee bis zur Vollendung viele Hinder­nisse überwun­den werden müssen. Der in demokra­ti­scher Abstim­mung in der Klasse beschlos­sene Bau eines Pavil­lons, mit Stilele­men­ten aus dem Klassi­zis­mus, als Schat­ten­spen­der auf dem sonni­gen Schul­hof ist eine neue Idee und sicher nicht bis zum Ende des Schul­jah­res zu bewäl­ti­gen. Mithilfe des Schul­för­der­ver­eins, priva­ten Spenden, ortsan­säs­si­gen Firmen und Eigen­en­ga­ge­ment der Schüler soll sie aber in Angriff genom­men werden. Als Schüler der 10. Klasse wollen sie sich damit vom Schul­stand­ort verab­schie­den und sich ‚ihr Denkmal’ setzen.“

 

Stimmen von Schüle­rin­nen der Klasse 10/1:

„Wir haben nicht nur viele histo­ri­sche Eindrü­cke gesam­melt, sondern auch Werte wie das Selbst­be­wusst­sein gestärkt. Uns ist neben Vielem anderen auch klarge­wor­den, dass man als Schüler einfach mal nachfra­gen kann, um Wissen zu sammeln.“ (Linnea, Luna, Fiona)

„Es war sehr inter­es­sant zu erfah­ren, wie die kultu­rel­len, geisti­gen und künst­le­ri­schen Entwick­lun­gen der Weima­rer Klassik durch die Archi­tek­tur zum Ausdruck kommen. Bedeu­tende Bauwerke (…) spiegeln die kreative und intel­lek­tu­elle Atmosphäre Weimars wieder.“ (Nelly, Jasmin, Marga­rete)

„Die Dichter­zim­mer des Weima­rer Stadt­schlos­ses sind Goethe, Schil­ler und Herder zu Ehren von Maria Pawlowna einge­rich­tete Memori­al­räume. Ein Raum im Schloss Tiefurt wurde ebenfalls Goethe gewid­met. Objekte aus seinen Lebzei­ten sind im ‚Goethe Zimmer’ wieder­zu­fin­den. Selbst­ver­ständ­lich sind die meisten Orte des Schlos­ses Anna Amalia gewid­met, da sie dieses als ihren Sommer­sitz nutzte und dementspre­chend dort lebte und Besuch empfing. So war es auch im Schloss Etters­burg. Ständig gingen Berühmt­hei­ten wie Johann Gottfried Herder, Johann Wolfgang von Goethe, Johann Sebas­tian Bach und Anna Amalia ein und aus, wodurch das Schloss zu einem belieb­ten Treff­punkt wurde.“ (Natha­lie, Chantal, Luise)

„Aufgrund der damali­gen Zeit fanden wir es sehr inter­es­sant, den Einfluss Anna Amalias auf frühere Ereig­nisse zu verfol­gen. Durch unsere Vorträge haben wir die Vernet­zun­gen der einzel­nen wichti­gen Persön­lich­kei­ten der damali­gen Zeit in Erfah­rung gebracht. Außer­dem haben wir die Bedeu­tung der Denkmä­ler und dem damit einher­ge­hen­den Denkmal­schutz heraus­ge­ar­bei­tet und verin­ner­licht. Wir werden den Denkmä­lern in Zukunft mehr Aufmerk­sam­keit schen­ken.“ (Linnea, Luna, Fiona)