Der Kreuzweg und die Wallfahrtskirche Käppele auf dem Würzburger Nikolausberg sind für die Klasse 8e in diesem Schuljahr Lerngegenstände in den Fächern Kunst und Religion. Die Jugendlichen erkunden das Denkmalensemble und können sich vor Ort mit Fachleuten zu den Kreuzwegstationen, der Treppenanlage und zur 1750 errichteten Wallfahrtskirche des berühmten Baumeisters Balthasar Neumann austauschen. Deren Innenraum wird gerade restauriert - so erhält die Klasse auch einen guten Einblick in die Arbeiten zum Erhalt der prächtigen Ausstattung. Im Kunstunterricht entstehen Zeichnungen der Skulpturen und bildnerischen Darstellungen, mit Blick auf die Kunstgeschichte geht es um die Stilepochen Barock und Rokoko. Aus dieser theoretischen und praktischen Auseinandersetzung erarbeitet das Team künstlerisch gestaltete Postkarten, Führungsangebote und eine Info-Broschüre zum Würzburger Käppele. Im Religionsunterricht reflektieren die Schülerinnen und Schüler die theologischen Inhalte der Kreuzwegstationen. So können sie die Gäste ihrer Abschlussveranstaltung mit Informationen und Denkanstößen dazu anregen, die Stationen bewusst und vielleicht ganz neu wahrzunehmen. Die Kultur-AG der Schule unterstützt die Klasse mit der Evaluation der Broschüre und geplanter Mitmachaktionen. Mit den Präsentationen und einer Spendensammlung für die laufenden Restaurierungsarbeiten will die Klasse schließlich selbst zum Erhalt des Käppele beitragen.
Die laufende Innenrestaurierung der Wallfahrtskirche wird von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz finanziell gefördert und begleitet.
Die Projektleiter:
„Die Schülerinnen und Schüler nehmen das Käppele als religiösen und kunstvoll gestalteten Ort wahr –als überregional bedeutendes Denkmal und auch als einen Ort, um mit Gott in Kontakt zu treten und zur Ruhe zu kommen. Sie betrachten die einzelnen Skulpturengruppen des Stationenweges im Detail, setzen sich inhaltlich mit ihnen auseinander und entwickeln Ideen für eine zeitgemäße Interpretation. Beim realistischen Zeichnen vor Originalen üben sie zu Aspekten wie Perspektive, Schraffuren, spannende Komposition, Proportionswiedergabe und Detailgenauigkeit und erfassen gleichzeitig den barocken Raum, seine Größenverhältnisse und das Bauwerk als Gesamtkunstwerk. Die Jugendlichen erkunden die historischen Materialien und ihre Eigenschaften und vergleichen aufmerksam die bereits restaurierten mit den unrestaurierten Freskenstellen in der Kirche und werden von Pater Franz-Maria über den aktuellen Stand der Restaurationsplanungen informiert.
Aus der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler heraus ergab sich mit dem Thema ‚Liebe‘ ein unmittelbarer Zugang zum Stationenweg. Die Klasse arbeitete die Kernthemen des Leidenswegs Jesu heraus und gestaltet nun temporäre und rückstandslos entfernbare Ergänzungen an den einzelnen Skulpturengruppen und auch eigene lebensgroße Skulpturen zum Thema ‚Auf(er)stehen‘ als hoffnungsvolle Fortsetzung des Stationenwegs. Diese Arbeiten übertragen die Themen des Kreuzwegs in eine moderne Sprache, die für die Jugendlichen und vielleicht auch für interessierte Besucher eine neue Relevanz des Kulturdenkmals mit sich bringen. Dass die Schülerinnen und Schüler eigene Arbeitsergebnisse öffentlich präsentieren können, motiviert sie stark.“
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