Ruhr-Gymnasium, Witten

Denkmalsch(m)utz an der Ruhr 2.0 - Schutzmaßnahmen


Im Bionik-Unterricht dreht sich am Wittener Ruhr-Gymnasium auch in diesem Schuljahr alles um Umwelteinflüsse auf die Bausubstanz von Denkmalen. Auf Grundlage eines denkmal-aktiv-Vorgängerprojektes zu Auswirkungen des Straßenverkehrs soll es nun um mögliche Schutzmaßnahmen gehen - für den Altbau der eigenen Schule, 1867/68 errichtet und als Denkmal geschützt, und für die Ruine der mittelalterlichen Burg Hardenstein. Überprüft werden soll insbesondere, inwieweit neben der Feinstaubbelastung der Einflussfaktor Feuchtigkeit zu Zerfallsprozessen des Mauerwerks beiträgt.

Die Lerngruppe führt vergleichende Messungen durch und erkundet mit experimentellen Untersuchungen den Einfluss von Umweltfaktoren auf die Originalsubstanz beider Denkmale: Wie bedrohen Luft- und Bodenfeuchtigkeit ihren Erhalt? Welche Hinweise geben Zeigerorganismen wie Algen, Flechten und Moose? Und wie lassen sich so unterschiedliche kulturelle Zeugnisse wie eine gründerzeitliche innerstädtische Schule und eine Höhenburg aus dem 14. Jahrhundert vor umweltbedingtem Verfall schützen?
Im Rahmen eines Restaurierungs-Projekttages wollen sich die Jugendlichen aktiv in die laufenden  Erhaltungsmaßnahmen an der Burgruine Hardenstein einbringen. Die Öffentlichkeit machen sie mit einem selbst entwickelten Actionbound zum Denkmal auf die Problematik von Umweltschädigungen aufmerksam.

Die Burgruine Hardenstein gehört zu den Förderprojekten der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.

Ein denkmal aktiv-Projekt mit Förderung durch:
Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Alfried Krupp-Schülerlabor der Ruhr-Universität Bochum, Bereich MINT; Burgfreunde Hardenstein
Wahlpflichtkurs Bionik
Jg. 9 und 10

Dokumentation



Im MINT-Schülerlabor der Ruhr-Universität Bochum experimentiert der Kurs im Modellversuch mit Imprägnierungen von Baustoffen gegen Feuchtigkeit.

Begleitet durch Bauingenieure der RUB testet der Kurs die Festigkeit von Betonbauteilen mit einem Rückprallhammer und kann eine Bauteilsanierung miterleben. (Fotos: T. Schröder, Witten)

 

Der Projekt­lei­ter:
Welche Auswir­kun­gen die verschie­de­nen Luftschad­stoffe auf das denkmal­ge­schützte Gebäude des Ruhrgym­na­si­ums haben, kann der Kurs mit der Lupe, mit Mikro­sko­pen und weite­ren Messge­rä­ten unter­su­chen, etwa bei Feuch­tig­keits­mes­sun­gen am und im Gebäude, an Bautei­len und im Boden. Dass dem eigenen Schul­haus Gefah­ren drohen, ist eine wichtige Erfah­rung aus der Projekt­ar­beit, und das Arbei­ten im Freien mit direk­tem Bezug zur unmit­tel­ba­ren Umwelt motiviert das Team enorm. Messergeb­nisse zu erheben, um der Situa­tion vor Ort auf den Grund zu gehen, Experi­mente selbst auspro­bie­ren und verän­dern zu können und bei allen Tätig­kei­ten die Bedeu­tung für den eigenen Alltag zu erken­nen, bedeu­tet der Gruppe viel.
Mit Unter­stüt­zung des Alfried Krupp-Schülerlabors in Bochum sind die Jugend­li­chen in der Lage, selbst eine Wetter­sta­tion zu bauen und zu program­mie­ren. Nach Fertig­stel­lung können damit Menschen weltweit nachvoll­zie­hen, welche Umwelt­ein­flüsse (Feinstaub, Feuch­tig­keit, Umgebungs­tem­pe­ra­tur) auf die denkmal­ge­schützte Fassade der Schule einwir­ken. Dazu erstel­len die Schüle­rin­nen und Schüler Begleit­texte, die eine Auswer­tung und Inter­pre­ta­tion der Messda­ten für Laien ermög­li­chen.  Auch Stick­oxid­samm­ler werden gerade 3D-gedruckt und zusam­men mit dem Schüler­la­bor weiter­ent­wi­ckelt. Verglei­chende Messun­gen an der Ruine der Burg Harden­stein und ein Restaurierungs-Projekttag folgen dann im Frühjahr.“

Der Bionik-Kurs zu Besuch im Labor des Lehrstuhls für Baustoff­tech­nik (Foto: T. Schrö­der, Witten)