Mit der jüdischen Geschichte der Wetterau hat sich die Wölfersheimer Singbergschule schon mehrfach beschäftigt, etwa im Rahmen von Projekttagen. Auch der jüdische Friedhof des Ortes, von der Schule nur wenige Minuten entfernt gelegen, ist häufig Ziel von Exkursionen. Die multiethnisch zusammengesetzte Schülerschaft nimmt ihn mit Blick auf das Zusammenleben von Menschen verschiedener Religionen wie auch als Mahnmal der Ausgrenzung von Minderheiten wahr. Die Grabmale des Friedhofs und ihr Erhaltungszustand sollen nun einem großen Schuljahresprojekt eingehend untersucht werden - als Geschichtszeugnisse und als steinerne Quellen, deren Lesbarkeit in Gefahr ist.
Die Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule näher sich dem historischen Ort begleitet durch einen Historiker und nehmen in verschiedenen Lerngruppen genauer unter die Lupe, welchen Umwelteinflüssen die Grabmale ausgesetzt sind und wie sie dagegen geschützt werden können. Dabei geht es um die Auswirkungen von Abgasen des Autoverkehrs auf der am Friedhof vorbeiführenden Hauptstraße ebenso wie um die vermehrt auftretenden Extremwetterereignisse, die den Steinen und ihren Inschriften zusetzen. Im GoetheLab der Universität Frankfurt können die Projektteams dazu fächerverbindend forschen. Mit Unterstützung durch den Landesverband der jüdischen Gemeinden Hessen suchen sie schließlich nach Wegen, durch wiederkehrende Aktivitäten zum Erhalt des Friedhofs beizutragen.