In einem Projekt zur romanischen Baukunst geht es an Schulen in Merseburg und Landsberg um zwei ganz besondere Säulen, die berühmte Kirchen ihrer Stadt schmücken. Die Neumarktkirche St. Thomae in Merseburg, mit der sich die Dürerschule beschäftigt, liegt im unmittelbaren Wohnumfeld der Schülerinnen und Schüler. Die imposante Basilika aus dem 12. Jh. ist berühmt für die so genannte "Knotensäule", die sich an ihrem Querhausportal findet: Vier kleinere, zu einem Bündel zusammengefasste Säulen sind dort mit einem Kreuzknoten verschlungen. Diese Darstellung ist in Mitteldeutschland einmalig und macht die Kirche zu einem besonders spannenden Geschichtsort, der viel aus der Zeit seiner Entstehung erzählen kann.
Jugendliche des Jahrgangs 8 erkunden die Stilmerkmale der Romanik am Beispiel von St. Thomae, dokumentieren die Bauteile und die Materialien der Basilika und setzen ihre Eindrücke mit verschiedenen fotografischen Techniken um. Zur Geschichte, zur heutigen Nutzung und zur Unterschutzstellung der Kirche sammeln sie Informationen und stellen den Schülerinnen und Schülern der Partnerschule vor, was sie über "ihre" Kirche in Erfahrung gebracht haben. Gemeinsam finden beide Schulteams so heraus, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede die Basilika und die Doppelkapelle kennzeichnen.
Die Projektleiterin:
„Beim Unterrichtsgang zur Neumarktkirche wurden die zuvor erarbeiteten Stilmerkmale der romanischen Baukunst veranschaulicht und weiter vertieft: Die Jugendlichen erkundeten vor Ort den Aufbau einer romanischen Kirche, die Formen romanischer Fenster und die Vielfalt der Kapitelle der romanischen Säulen, ebenso die Veränderungen an der Kirche im Laufe der Jahrhunderte. Dabei stand die einzigartige Knotensäule im Mittelpunkt des Interesses, es tauchten aber auch neue Themenschwerpunkte auf, etwa die Nutzung der Neumarktkirche als Pilgerstätte und als Ausstellungsraum.
Der Gemeindekirchenrat wies die Schüler beim Besuch der Kirche auf interessante architektonische Details hin, die sie fotografisch festhielten und als Grundlage für ihre künstlerische Umsetzung dienen. Pandemiebedingt fand der Kurs gegen Ende des ersten Halbjahres nicht statt, sodass die praktischen Arbeiten ruhten. Im mehrtägigen Workshop mit der Künstlerin Julia Baum sind dann aber nichtsdestotrotz beeindruckende Säulen und Kapitelle entstanden.“
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