Heinrich-Hertz-Gymnasium, Berlin

Durchleuchten - Durchblicken: Die ehemalige Stasi-Zentrale


Schülerinnen und Schüler einer 10. Klasse lernen in diesem Projekt fächerverbindend und an authentischen Orten zur Geschichte der DDR und der SED. Der Denkmalbereich, den sie erforschen, ist das Areal um die ehemalige Stasi-Zentrale, u.a. mit dem Dienstsitz Mielkes (heute Stasimuseum), dem Sitz der Auslandsaufklärung, später der Oppositionsbekämpfung (heute Stasi-Unterlagen-Archiv) und dem Offiziersspeisehaus (heute Besucherzentrum). Der weiträumige Gebäudekomplex wurde mit den umgebenden Blockrändern und Freiflächen bis an den Roedeliusplatz unter Denkmalschutz gestellt. In Erkundung dieser wichtigen gebauten Quellen zur DDR-Geschichte lernen die Jugendlichen das Gelände und seinen Denkmalwert kennen: Wann wurde der Komplex errichtet, wie fügt er sich in die stadtplanerische Gestaltung Ost-Berlins ein? Wie wurden die Gebäude früher genutzt, wie heute, welche Funktionen sollen sie laut aktueller Planungsvorhaben in Zukunft aufnehmen - und welche Rolle spielen sie für die Erinnerungskultur? Mit Fragen wie diesen nähert sich das Projektteam in Geschichte, Politik, Geografie, Deutsch und Kunst dem Denkmalbereich. Im jeweiligen Fach erarbeitet es Informationsplakate, künstlerische Arbeiten und digitale Führungsangebote für Jugendliche, die künftigen Schülergenerationen die Geschichte des Ortes näher bringen können.

Die ehem. Glaubenskirche am Roedeliusplatz zählt zu den Denkmalen, deren Instandsetzung von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz gefördert wurde.

Ein denkmal aktiv-Projekt mit Förderung durch:
Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie
Bundesarchiv; Stasi-Unterlagen-Archiv
Deutsch, Geschichte, Politik, Geografie, Kunst
Sek. I, Klassen 10-1 und 10-3

Dokumentation

 

Die Projekt­lei­te­rin­nen:

„Die Schüle­rin­nen und Schüler haben bei Begehun­gen die Gebäude und Innen­räume der ehema­li­gen Stasi-Zentrale erkun­den und auf sich wirken lassen können. Mit dieser Erfah­rung lernen sie Geschichte am authen­ti­schen Ort. Sie sammeln Infor­ma­tio­nen zu Rechts­staat­lich­keit, Demokra­tie und Dikta­tur, lernen Struk­tur, Ziele, Arbeits­weise und zentrale Perso­nen des Minis­te­ri­ums für Staats­si­cher­heit in den Grund­zü­gen kennen, aber auch die Friedens­be­we­gung in der DDR. Sie bekamen Einblick ins Geheime: Wie funktio­nierte das Archi­vie­ren der Unter­la­gen und Materia­lien? Wie viele Akten­me­ter sind erhal­ten und zu sichten? Wie arbei­ten Archi­vare im Stasi-Unterlagenarchiv?
Das Projekt­team erarbei­tet sich Primär­quel­len zu allen diesen Themen inhalt­lich und metho­disch und setzt sie mit den künst­le­ri­schen Strate­gien der Collage und der insze­nier­ten Fotogra­fie kreativ um, außer­dem ist ein 3D-Modell des ehema­li­gen Stasige­län­des geplant.“

 

State­ments einiger der Lernen­den:

„Ich habe einen persön­li­chen Eindruck in das Leben von Stasi-Mitarbeitern und den Betroffenen/den Opfern bekom­men.“

„Mich schockiert das Ausmaß der Überwa­chung und wie tief die Stasi in das Privat­le­ben der Menschen einge­drun­gen ist.“

„Das Ausspio­nie­ren der Stasi prägte Genera­tio­nen und verur­sachte ein inner­li­ches Misstrauen gegen­über den Mitmen­schen.“