Schülerinnen und Schüler einer 10. Klasse lernen in diesem Projekt fächerverbindend und an authentischen Orten zur Geschichte der DDR und der SED. Der Denkmalbereich, den sie erforschen, ist das Areal um die ehemalige Stasi-Zentrale, u.a. mit dem Dienstsitz Mielkes (heute Stasimuseum), dem Sitz der Auslandsaufklärung, später der Oppositionsbekämpfung (heute Stasi-Unterlagen-Archiv) und dem Offiziersspeisehaus (heute Besucherzentrum). Der weiträumige Gebäudekomplex wurde mit den umgebenden Blockrändern und Freiflächen bis an den Roedeliusplatz unter Denkmalschutz gestellt. In Erkundung dieser wichtigen gebauten Quellen zur DDR-Geschichte lernen die Jugendlichen das Gelände und seinen Denkmalwert kennen: Wann wurde der Komplex errichtet, wie fügt er sich in die stadtplanerische Gestaltung Ost-Berlins ein? Wie wurden die Gebäude früher genutzt, wie heute, welche Funktionen sollen sie laut aktueller Planungsvorhaben in Zukunft aufnehmen - und welche Rolle spielen sie für die Erinnerungskultur? Mit Fragen wie diesen nähert sich das Projektteam in Geschichte, Politik, Geografie, Deutsch und Kunst dem Denkmalbereich. Im jeweiligen Fach erarbeitet es Informationsplakate, künstlerische Arbeiten und digitale Führungsangebote für Jugendliche, die künftigen Schülergenerationen die Geschichte des Ortes näher bringen können.
Die ehem. Glaubenskirche am Roedeliusplatz zählt zu den Denkmalen, deren Instandsetzung von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz gefördert wurde.
Die Projektleiterinnen:
„Die Schülerinnen und Schüler haben bei Begehungen die Gebäude und Innenräume der ehemaligen Stasi-Zentrale erkunden und auf sich wirken lassen können. Mit dieser Erfahrung lernen sie Geschichte am authentischen Ort. Sie sammeln Informationen zu Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Diktatur, lernen Struktur, Ziele, Arbeitsweise und zentrale Personen des Ministeriums für Staatssicherheit in den Grundzügen kennen, aber auch die Friedensbewegung in der DDR. Sie bekamen Einblick ins Geheime: Wie funktionierte das Archivieren der Unterlagen und Materialien? Wie viele Aktenmeter sind erhalten und zu sichten? Wie arbeiten Archivare im Stasi-Unterlagenarchiv?
Das Projektteam erarbeitet sich Primärquellen zu allen diesen Themen inhaltlich und methodisch und setzt sie mit den künstlerischen Strategien der Collage und der inszenierten Fotografie kreativ um, außerdem ist ein 3D-Modell des ehemaligen Stasigeländes geplant.“
Statements einiger der Lernenden:
„Ich habe einen persönlichen Eindruck in das Leben von Stasi-Mitarbeitern und den Betroffenen/den Opfern bekommen.“
„Mich schockiert das Ausmaß der Überwachung und wie tief die Stasi in das Privatleben der Menschen eingedrungen ist.“
„Das Ausspionieren der Stasi prägte Generationen und verursachte ein innerliches Misstrauen gegenüber den Mitmenschen.“
denkmal aktiv fördert Projektwochen und Projektphasen mit bis zu 300 Euro
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