In Aachen und im nahen Würselen beschäftigen sich Projekte an zwei Gymnasien mit den Überresten römischer Wasserbaukunst und Badekultur in der Region.
Bei den Schülerinnen und Schülern am Viktoriagymnasium stand die Frage nach dem Verlauf eines Aquädukts am Anfang der Projektidee: Könnte es sein, dass ein antiker Leitungsweg den Standort der Schule streift? Oder dass er sich gar "unter unseren Füßen" verbirgt? Denn bei Bauarbeiten vor einigen Jahren wurde ein Abschnitt in der Nähe ergraben. Unterstützt von Fachleuten der Stadtarchäologie nehmen die Kinder Bodendenkmale in Aachen in Augenschein als Startpunkt einer Annäherung an das Leben in der Stadt zu Zeiten des römischen "Aquae Granni". Sie beschäftigen sich mit dem erschlossenen Abschnitt des Bodendenkmals Burtscheider Aquädukt im dortigen Kurbereich, der auf die römische Badekultur Bezug nimmt. Im Lateinunterricht im Jahrgang 6 können sie ihr Wissen zur Wasserbaukunst und zu Badeeinrichtungen der Römer weiter vertiefen; im Geschichtsunterricht des Jahrgangs 8 geht es parallel dazu um die Ausstrahlung des römischen Imperiums auf die Heimatregion. Eine Projektwoche schafft genügend Raum, um sich gründlich mit den Römerthermen in Zülpich zu beschäftigen. Neben Exkursionen zu den antiken Bodendenkmalen der Region und den Besuch einer Grabung erarbeiten die Kinder ein Thermenmodell, das ihren Aufbau und ihre Funktionsweise veranschaulicht. Zum Abschluss des Projekts gestalten die Projektteams beider Schulen zu all dem, was sie herausgefunden haben, eine gemeinsame Ausstellung.
Die Projektleiterin:
„Bei der Recherche zum Verlauf der römischen Wasserleitung vor Ort haben sich Neuigkeiten ergeben: Unser Schulhistoriker ist auf einen Zeitungsartikel gestoßen, der über den Bau des Nebengebäudes / der Turnhalle berichtet. Dabei ist man möglicherweise auf die römische Wasserleitung gestoßen, wohl ist ein Teil dabei offen gelassen worden. Da bleiben wir dran. Eine Exkursion zum Dombezirk machen wir im April.
Die Exkursion zur Römertherme Zülpich findet vermutlich getrennt von der Partnerschule statt. Wir haben aber vorab den Museumskoffer der Römertherme mit Repliken römischer Alltagsgegenstände eines Thermenbesuchs ausgeliehen: Ledersandalen, Salböl und Strigilis, Haarnadel, Schere, Becher, Teller, Rosencreme, Schminkspatel, Marmortäfelchen zum Anmischen der Schminke sind darin zu finden. Dass die Gegenstände angefasst werden konnten und alle Sinne angesprochen wurden, hat diese Erfahrung besonders gemacht. Und während der Arbeit an Modellen der römischen Caracalla-Thermen wurde für die Schülerinnen und Schülern der zuvor besprochene Aufbau einer Therme Schritt für Schritt nachvollziehbar.“
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