Große Stadtschule Geschwister Scholl-Gymnasium, Wismar

Ein Fürstenhof im mecklenburgischen Wismar?

Partnerprojekt: Welterbe in Mecklenburg - Geschichten und Geschichtliches

Zwei mecklenburgische UNESCO-Projektschulen untersuchen in einem gemeinsamen Projekt Welterbestätten in ihrer Stadt. An der Geschwister-Scholl-Schule in Wismar geht es um den Fürstenhof, die Residenz der mecklenburgischen Herzöge im gotischen Viertel der Hansestadt. Der 1553 errichtete Neue Hof ist das erste Renaissance-Bauwerk der Region, und wie das Schweriner Schloss, das Untersuchungsobjekt der Partnerschule, erhielt es in diesen Jahren seinen charakteristischen Fassadenschmuck aus Terrakotta.

Die AG "denkmal aktiv" recherchiert im Archiv und in der Bibliothek und erkundet den Baukomplex auf Exkursionen vor Ort. Unterstützt von Restauratoren und Handwerkern organisieren die Jugendlichen Workshops im Museum zur Denkmalpflege und ihren Berufen. Sie informieren sich in den Welterbe-Häusern Wismar und Stralsund und beim Welterbemanagement Schwerin zum herausragenden kulturellen Erbe der Ostseeregion und diskutieren, wie unsere Gesellschaft der Verantwortung für diese baulichen Zeugen gerecht werden kann. Detailfragen zur Architektur, zur Fassadengestaltung, zu Bauinschriften und antiken Ornamenten sind im Unterricht in den Fächern Kunst, Geschichte, Latein und Philosophie Thema. Die Partnerschulen tauschen sich zu ihren Denkmalen aus, blicken auf Verbindendes und auf Einzigartiges. Mit Informationstafeln und Roll-Ups halten die Schülerinnen und Schüler fest, was sie herausgefunden haben, und machen die Ergebnisse der Schul- und Stadtöffentlichkeit zugänglich.

Die Wismarer Kirchen, die Wasserkunst und eine Vielzahl historischer Bürgerhäuser der Stadt gehören zu den Förderprojekten der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.

Ein denkmal aktiv-Projekt mit Förderung durch:
Deutsche UNESCO-Kommission
Diese Schule arbeitet in einem gemeinsamen Projekt mit der folgenden Schule:
Gesamtschule Bertolt Brecht, Schwerin» zum Partnerprojekt
Archiv der Hansestadt Wismar; Welterbemanagement Wismar; Stadtmuseum Wismar; Fach-Bauingenieur-Unternehmen
Latein, Kunst, Geschichte, Philosophie
AG „denkmal aktiv“, Sek. I & II

Dokumentation



Auf Exkursion in St. Nikolai

Am Fürstenhof

Im Stadtmuseum (Alle Fotos: J. Michaelsen, Wismar)

 


Der Projekt­lei­ter:

„Die Gruppe konnte eine Vielzahl von Exkur­sio­nen und Workshops wahrneh­men, etwa zu Wismars Gotischem Viertel, zum Welterbe­ge­biet, zur Backstein­go­tik, zur Denkmal­pflege in der DDR oder zur Restau­rie­rung des Fürsten­hofs und den betei­lig­ten Handwer­ken. Die Partner­schule aus Schwe­rin traf sie in Wismar zur gemein­sa­men Workshop­ar­beit und zu einem Vortrag über die Bedeu­tung von Denkmal­schutz aus Perspek­tive der Archi­tek­tur. Auch zur (gemein­sa­men) Geschichte des Schwe­ri­ner Schlos­ses und zum Fürsten­hof in Wismar haben sich die Lernen­den infor­miert.

In fächer­ver­bin­den­der Arbeit betrach­ten wir den Fürsten­hof aus verschie­de­nen Perspek­ti­ven: In Latein wurde beispiels­weise die latei­ni­sche Inschrift am Portal des Fürsten­hofs übersetzt, in Kunst der Medail­lon­schmuck der Fassa­den zeich­ne­risch gestal­tet, im Englisch­un­ter­richt die englisch­spra­chi­gen Nominie­rungs­an­träge zur Erlan­gung des Welterbe­sta­tus gelesen. Am Lernort Denkmal selbst war für die Schüle­rin­nen und Schüler beson­ders inter­es­sant zu erfah­ren, wie komplex die Heran­ge­hens­weise an die Restau­rie­rung eines denkmal­ge­schütz­ten Gebäu­des ist und welche Zufalls­ent­de­ckun­gen in der Tiefe des Bodens während der Restau­rie­rungs­ar­bei­ten zutage treten können.“