Ev. Gymnasium am Dom zu Brandenburg, Brandenburg/Havel

Escape! Das Gefängnis am Dom zu Brandenburg


In diesem Projekt dreht sich alles um den Brandenburger Dom und seine Geschichte. Am Ev. Gymnasium, ebenfalls auf der Dominsel gelegen, werden die 11. Klassen den Siedlungskern der Stadt und Sitz der Brandenburger Bischöfe ein Schuljahr lang erforschen. Die Ergebnisse der Recherchen wollen die Jugendlichen dann in lebendiger Weise für die Stadt nutzbar machen. Dazu entwickeln sie mit vielfältiger fachlicher Unterstützung einen Escape-Room zur Domgeschichte. Besonders Schulklassen wollen die Gymnasiasten damit ansprechen. Unterbringen wollen sie ihn, im Wortsinn passend, im "Gefängnis" des Domareals. Dieses kleine freistehende Gebäude wurde 1901 auf dem Hof der Petrikapelle errichtet. Damals hatte der Dombezirk die Rechtsstellung einer eigenen Gemeinde und musste so auch Straffällige verwahren.
Aktuell wird das Gefängnis saniert. Die vom Förderverein des Doms finanzierte Instandsetzung von Mauerwerk und Dachstuhl wird von Freiwilligen der Jugendbauhütte Brandenburg im Rahmen ihres Freiwilligen Sozialen Jahrs umgesetzt. Ihnen können die Lernenden im Projekt über die Schulter schauen und so die praktische Ertüchtigung des Gebäudes hautnah miterleben. In engem Kontakt mit dem Domstift erfahren sie zudem, unter welchen Bedingungen die Erhaltung und Weiterentwicklung des Denkmalensembles gelingen kann - und nicht zuletzt, dass sie selbst mit dem Escape-Room einen Beitrag zur nachhaltigen Nutzung des lange leerstehenden und von Verfall bedrohten Gefängnisses leisten. Eine Weiterführung des Projekts in den kommenden Jahren ist geplant.

Informationen des Fördervereins zur aktuellen Instandsetzung des Dom-Gefängnisses

Ein denkmal aktiv-Projekt mit Förderung durch:
Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg
Universität Potsdam, Hist. Institut, Geschichte des Mittelalters; Domstift Brandenburg; Architekturbüro Krekeler Brandenburg/Havel; Förderverein des Doms zu Brandenburg
Seminarkurs Geschichte
Sek. II, Jg. 11

Dokumentation

 

Der Projekt­lei­ter:

„Mit dem Blick für das Projekt schaut man anders auf Details, auch solche, die einen alltäg­lich umgeben. Bislang stand der Dom bei den Lernen­den für die Wochen­schluss­feier und Gottes­dienste. Mit ihrem neu erwor­be­nen Wissen über das Gefäng­nis auf dem Domareal entsteht nun ein Bewusst­sein für Alltags­le­ben und auch für Verwal­tungs­struk­tu­ren der Vergan­gen­heit.
Die Gerichts­bar­keit in einem geist­li­chen Umfeld ist für die Projekt­grupp ein spannen­des Thema. Alltags­ge­schich­ten und Lebens­läufe einzel­ner histo­ri­scher Perso­nen zu recher­chie­ren und auf der Basis auch frei zu rekon­stru­ie­ren macht den Lernen­den dabei beson­ders viel Spaß. Die themen­über­grei­fende und propä­deu­tisch wissen­schaft­li­che Arbeit gelingt im Projekt zur Geschichte des Domare­als vorbild­lich – was etwa bei der Akten­ein­sicht im Domstifts­ar­chiv deutlich wurde und einer sich daran anschlie­ßen­den Diskus­sion darüber, wie überhaupt unser histo­ri­sches Wissen entsteht.
Die prakti­schen Arbei­ten vor Ort begin­nen im Frühjahr, dann können die Schüle­rin­nen und Schüler mit den Teilneh­men­den der Jugend­bau­hütte gemein­sam arbei­ten. Der Escape-Room, den wir planen, soll dauer­haft zur zur Verfü­gung stehen. Entspre­chende Abspra­chen zu Begeh­bar­keit und Vermitt­lung treffen wir in den kommen­den Wochen mit der Verwal­tung des Domstifts.“


Der Gefängnisbau vor und während der Instandsetzung


Fotos: B. Henning, Deutsche Stiftung Denkmalschutz

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