Grundschule Albert Schweitzer, Treuenbrietzen

Freizeitorte gestern, heute und morgen: DAS MINSK


Eine 6. Klasse der Treuenbrietzener Schule geht in diesem Projekt auf Exkursionen in die Region und in die Landeshauptstadt Potsdam, um die Architektur von Freizeitorten der DDR zu erkunden. Ausgangspunkt ist DAS MINSK, ein in den 1970er Jahren als Terrassenrestaurant geplanter Bau, der heute als Kunsthaus genutzt wird. Er wurde mitsamt einer Schwimmhalle explizit als Freizeit- und Erholungszentrum errichtet und war zu DDR-Zeiten ein beliebter Ausflugsort. Nach der Wende wurde er vernachlässigt. Seinem drohenden Abriss widersetzten sich Potsdamer Bürger; vor einigen Jahren wurde der Bau von einer privaten Stiftung übernommen und zum Kunsthaus umgestaltet. Die Architektur und ihre Ausstattung standen dabei nicht unter Denkmalschutz, anders als etwa das Café Seerose, das der für seine gewagten Schalenkonstruktionen berühmte Architekt Ulrich Müther in den 1980er Jahren in Potsdam realisierte.
Die Geschichte dieser und weiterer prominenter Freizeitorte der DDR in Brandenburg und ihre heutige Nutzung werden ausführlich erkundet. Mit Unterstützung durch Fachleute für die Denkmallandschaft und besonders für die Bauten der Ostmoderne wird dabei die DDR-Architektur und ihre Ausstattung in den größeren kunsthistorischen Kontext eingebettet. Als Ergebnisprodukt ihrer Erkundungen erarbeitet die Klasse eine Broschüre zum baulichen Erbe dieser Epoche für Kinder. Neben der Dokumentation des Gelernten und Erfahrenen wird sie auch mit Wissenswertem, Rätseln und eigenen gestalterischen Arbeiten des Projektteams angereichert.

Ein denkmal aktiv-Projekt mit Förderung durch:
Arbeitsgemeinschaft Städte mit historischen Stadtkernen des Landes Brandenburg

Dokumentation


Das Café Seerose und DAS MINSK in Potsdam

Das Café Seerose von Ulrich Müther (Foto: Roland Rossner, Deutsche Stiftung Denkmalschutz)

DAS MINSK Kunsthaus in Potsdam, 2022 (© DAS MINSK Kunsthaus in Potsdam, Foto: Ladislav Zajac)

 

Die Projekt­lei­te­rin: 

„Dass jede Epoche ihre eigenen Stile hat, wird in diesem Kunst­pro­jekt sehr anschau­lich. Auch war Unter­richts­in­halt, dass und wie in der DDR gezielt für die Freizeit gebaut und damit für die Teilnahme am kultu­rel­len Leben gesorgt wurde.
Das Zusam­men­spiel von Archi­tek­tur und Landschaft konnte am Café Seerose gut erkannt werden, der archi­tek­to­ni­sche Gegen­satz zwischen dem Cafébau und den umgeben­den Hochhäu­sern hat den Blick für Stadt­ge­stal­tung geschärft. Die Schüle­rin­nen und Schüler zeich­nen das MINSK und das Café Seerose und sind faszi­niert, wie unter­schied­lich die Gebäude aus verschie­de­nen Perspek­ti­ven ausse­hen. Und sie arbei­ten weiter an ihren Projekt­hef­ten, zum Beispiel zum Thema Wasser. Das spielt etwa mit den Spring­brun­nen und dem mitge­plan­ten Schwimm­bad auch beim MINSK eine große Rolle.“


Auf Erkundungstour im Museum am Fuß des Brauhausbergs



Das Café Seerose an der Neustädter Havelbucht

Fotos: S. Schultz, Treuenbrietzen