Eine 6. Klasse der Treuenbrietzener Schule geht in diesem Projekt auf Exkursionen in die Region und in die Landeshauptstadt Potsdam, um die Architektur von Freizeitorten der DDR zu erkunden. Ausgangspunkt ist DAS MINSK, ein in den 1970er Jahren als Terrassenrestaurant geplanter Bau, der heute als Kunsthaus genutzt wird. Er wurde mitsamt einer Schwimmhalle explizit als Freizeit- und Erholungszentrum errichtet und war zu DDR-Zeiten ein beliebter Ausflugsort. Nach der Wende wurde er vernachlässigt. Seinem drohenden Abriss widersetzten sich Potsdamer Bürger; vor einigen Jahren wurde der Bau von einer privaten Stiftung übernommen und zum Kunsthaus umgestaltet. Die Architektur und ihre Ausstattung standen dabei nicht unter Denkmalschutz, anders als etwa das Café Seerose, das der für seine gewagten Schalenkonstruktionen berühmte Architekt Ulrich Müther in den 1980er Jahren in Potsdam realisierte.
Die Geschichte dieser und weiterer prominenter Freizeitorte der DDR in Brandenburg und ihre heutige Nutzung werden ausführlich erkundet. Mit Unterstützung durch Fachleute für die Denkmallandschaft und besonders für die Bauten der Ostmoderne wird dabei die DDR-Architektur und ihre Ausstattung in den größeren kunsthistorischen Kontext eingebettet. Als Ergebnisprodukt ihrer Erkundungen erarbeitet die Klasse eine Broschüre zum baulichen Erbe dieser Epoche für Kinder. Neben der Dokumentation des Gelernten und Erfahrenen wird sie auch mit Wissenswertem, Rätseln und eigenen gestalterischen Arbeiten des Projektteams angereichert.
Die Projektleiterin:
„Dass jede Epoche ihre eigenen Stile hat, wird in diesem Kunstprojekt sehr anschaulich. Auch war Unterrichtsinhalt, dass und wie in der DDR gezielt für die Freizeit gebaut und damit für die Teilnahme am kulturellen Leben gesorgt wurde.
Das Zusammenspiel von Architektur und Landschaft konnte am Café Seerose gut erkannt werden, der architektonische Gegensatz zwischen dem Cafébau und den umgebenden Hochhäusern hat den Blick für Stadtgestaltung geschärft. Die Schülerinnen und Schüler zeichnen das MINSK und das Café Seerose und sind fasziniert, wie unterschiedlich die Gebäude aus verschiedenen Perspektiven aussehen. Und sie arbeiten weiter an ihren Projektheften, zum Beispiel zum Thema Wasser. Das spielt etwa mit den Springbrunnen und dem mitgeplanten Schwimmbad auch beim MINSK eine große Rolle.“
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