Heinrich-Hertz-Gymnasium, Berlin

Spurlos verschwunden? Berlins alte Mitte


Eine 7. Klasse macht sich in diesem Projekt auf, das Denkmalensemble Nikolaiviertel mit seinen Wohn- und Geschäftshäusern, der nach Kriegsschäden ab 1980 wiederaufgebauten Nikolaikirche und ihren Bodendenkmal-Funden zu erkunden. Grabungen in den 1950er und 1980er Jahren hatten hier Überreste eines mittelalterlichen Friedhofs, einer spätromanischen Basilika und einer frühgotischen Hallenkirche zutage gefördert. Doch was ist von diesem ältesten Berliner Siedlungskern noch übrig?
Die Schülerinnen und Schüler vollziehen die Bau- und Entwicklungsschritte des heute sichtbaren Viertels nach und möchten verlorengegangene Spuren durch alte Fotos, Zeichnungen und Schriftstücke wieder sichtbar machen. Die verschiedenen Heimatsagen zur Nikolaisiedlung setzt das Team in Beziehung zu den existierenden und auch den nicht mehr existenten Bauwerken. Mit Bildern, selbst verfassten Texten und Audioaufnahmen erarbeitet die Klasse schließlich eine Actionbound-Rallye, mit der sie auch anderen Kindern und Jugendlichen das Nikolaiviertel näher bringen will. 

Ein denkmal aktiv-Projekt mit Förderung durch:
Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie
Landesarchiv Berlin; Berliner Zentrum für Industriekultur; Denkmalbehörde Berlin-Mitte; Stadtmuseum Berlin; Ortskuratorium Berlin der Deutschen Stiftung Denkmalschutz
Geschichte/Politik, Deutsch, Geografie, BK
Klasse 7

Dokumentation

 

Die Projekt­lei­te­rin­nen:

„Die lange Geschichte des Nikolai­vier­tels mithilfe von Überres­ten des histo­ri­schen mittel­al­ter­li­chen Stadt­kerns bis hin zu den DDR-Bauten nachvoll­zie­hen zu können, war für die Jugend­li­chen beson­ders spannend. Heike Pieper vom Ortsku­ra­to­rium Berlin der DSD hatte zu Beginn des Projekts bei einem Besuch in der Schule schon von der großen Diver­si­tät von Denkma­len erzählt, und diese ganze Spann­breite fanden die Schüle­rin­nen und Schüler dann auch im Nikolai­vier­tel wieder. Bei einer Führung im Märki­schen Museum beein­druckte sie das noch dörfli­che Ausse­hen Berlins im Mittel­al­ter und das rasante Wachs­tum der Einwoh­ner­zahl um 1900. In der Nikolai­kir­che probier­ten sie mittel­al­ter­li­che Maßein­hei­ten aus und setzten den eigenen Körper zum Ausmes­sen dieses beson­de­ren, großen Raumes ein.
Im Frühjahr werden sich die Siebt­kläss­ler gegen­sei­tig durch das Nikolai­vier­tel führen und an den entspre­chen­den Orten Berli­ner Sagen nacher­zäh­len; eine weitere Exkur­sion durch das Viertel machen Sie zusam­men mit einem Exper­ten, der ihnen die Archi­tek­tur und unter­schied­li­che Baustile des Quartiers näher­bringt.“


Unterwegs im Nikolaiviertel



Denkmalerlebnisse in der Schule und in der Nikolaikirche

Ortskuratorin Heike Pieper zu Gast im Heinrich-Hertz-Gymnasium

Die Klasse bei der Erkundung der Nikolaikirche, ihren Raumproportionen und Maßen

Linolschnitte und -drucke von Maßwerkformen


Fotos: J. Bierbüße, Berlin

Aus dem Actionbound zum Nikolaiviertel