Josef-Anton Rohe Grund- und Mittelschule, Kleinwallstadt

Historische Schulhäuser Kleinwallstadts und ihre Geschichte(n)


In Kleinwallstadt findet sich eine Vielzahl ehemaliger Schulhäuser, deren ursprüngliche Nutzung kaum bekannt ist - die sogenannte Alte Schule in der Marktstraße von 1824, heute als Wohnhaus genutzt, der 1899 von der jüdischen Gemeinde errichtete Sandsteinbau für die jüdische Elementarschule, dann die Neue Schule in der Hauptstraße von 1910, heute Rathaus, und die Marktschule von 1955, jetzt Bücherei. Die AG "Geschichtsforscher unterwegs" der Josef-Anton-Rohe-Schule will dieses baukulturelle Erbe erkunden, an den historischen Bauwerken kultur- und bildungsgeschichtlichen Fragen nachgehen und mit fachkundiger Unterstützung die Schulgeschichte Kleinwallstadts von den Anfängen bis heute erforschen. Die Kinder und Jugendlichen recherchieren im Archiv, führen Interviews mit Zeitzeugen, bauen Modelle, erstellen Audio- und Videoclips und 360°-Panoramen. Die Ergebnisse werden in einer Ausstellung und in einer Entdecker-App zusammengeführt.

Ein denkmal aktiv-Projekt mit Förderung durch:
Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus
Burglandschaft e.V.; Heimat- und Geschichtsverein Kleinwallstadt
AG „Geschichtsforscher unterwegs“
AG Jg. 5-8

Dokumentation



Die Geschichtsforscher-AG skizziert die Gebäude wie hier die Alte Schule ...

und lernt historische Fotografien der Baudenkmale kennen (Fotos: S. Jung, Kleinwallstadt)

 

Die Projekt­lei­te­rin:

„Bei den Schulhaus-Erkundungen in Klein­wall­stadt fiel den Schüle­rin­nen und Schülern auf, dass manche sofort als beson­dere Häuser zu erken­nen sind, andere aber nicht. So waren sie überrascht, dass z.B. das ‚Neue Rathaus‘ nicht schon immer für die Verwal­tung genutzt, sondern 1910 als ‚Neue Schule‘ erbaut wurde. Sie erkann­ten, dass die Gebäude Geschich­ten offen­ba­ren, wenn man etwas genauer hinschaut und nachfragt. Die Schüle­rin­nen und Schüler betrach­ten und zeich­nen sie genau, inter­es­sant finden sie beson­ders die Verwen­dung des roten Buntsand­steins.
Die Geschichts­for­scher merken, dass zur Beant­wor­tung der vielen Fragen, die sie zu den Schul­häu­sern haben, Quellen wie z.B. das Lesen der Ortschro­nik, Befra­gung von Histo­ri­kern, Recher­che im Archiv, … genutzt werden müssen. Am ‚Neuen Rathaus‘ kamen sie mit einem Angestell­ten des Bauamts ins Gespräch, der ein Bild der Schule aus dem Archiv holte. Er zeigte ihnen die Verän­de­run­gen des Baus und erzählte, dass histo­ri­sche Bilder bei seiner tägli­chen Arbeit im Bauamt wichtig sind. Auch ein Vertre­ter des Heimat- und Geschichts­ver­eins gab einen Einblick in Bildarchiv-Material. Da er selbst in der ‚Neuen Schule‘ einge­schult wurde, konnte er über eigene Erleb­nisse berich­ten - das löste einen regen Austausch aus. Dabei kam zur Sprache, dass einige Zeit ergän­zend im Alten Forst­haus Schul­räume genutzt wurden und dass es eine eigene Schule im Ortsteil Hofstet­ten gab. Diese Orte wollen wir in unsere Erkun­dun­gen einbe­zie­hen.

Neben weite­ren Zeitzeugen-Interviews sind Arbei­ten im Gemein­de­ar­chiv geplant sowie der Kontakt mit einem Histo­ri­ker, der zur jüdischen Gemeinde Klein­wall­stadts forscht. Bezüg­lich der Frage­stel­lung ‚Wie lernten Kinder, bevor es Schulen gab?‘ kommt die Burgland­schaft ins Spiel. In der zweiten Hälfte des Projekts werden wir uns mit dieser Frage beschäf­ti­gen. Bei einer Exkur­sion zum nahen Kloster Himmel­thal wird dann das Lernen in Klöstern erkun­det. Auch bei der Umset­zung der Schulhaus-Schnitzeljagd bzw. der Entdecker-App und ihrer Präsen­ta­tion beim Frühlings­markt werden wir von der Burgland­schaft unter­stützt.“