Anhand aktueller Beispiele von Instandsetzungen und Umnutzungen Bonner Denkmalobjekte lernen Schülerinnen und Schüler die historische Architektur ihrer Stadt kennen - etwa das seit Jahren leerstehende historische Gasthaus Zum Ännchen oder das zur Buchhandlung umgenutzte Kino Metropol, das ehemalige Viktoriabad, dessen Abriss diskutiert wird, obwohl seine farbenfrohe Fensterfassade unter Schutz steht, oder die Beethovenhalle, die nach abgewendetem Abriss denkmalgerecht zum modernen Konzerthaus ertüchtigt wird. In einem Projektkurs Kunst setzen sich die Jugendlichen mit der Bedeutung der denkmalgeschützten Bauwerke für Geschichte einerseits und Tourismus andererseits, für das Stadtbild und für die städtische Identität auseinander. Sie recherchieren im Archiv der Stadt und machen sich mit Unterstützung des Stadtkonservatorenamts mit der Praxis denkmalpflegerischen Handelns vertraut. Auch um politisch-gesellschaftliche, zum Teil widerstreitende Interessen geht es dabei: Was lohnt es zu erhalten? Was wird aufgegeben? Und aus welchen Gründen? Was verursacht Probleme im Bewahren, was ist scheinbar "für die Ewigkeit" gebaut? Schließlich unternimmt der Kurs den Versuch, all diese Zusammenhänge, die für die unterschiedlichen Denkmale zum Teil existentielle Bedeutung haben, auf dem Weg künstlerischer Annäherungen zu verarbeiten.
Das Konzerthaus Beethovenhalle, das zur Zeit instandgesetzt wird, gehört zu den Förderprojekten der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.
Die Projektleiterin:
„Der Kurs war erstaunt, wie verbreitet denkmalgeschützte Bauten und Denkmalbereiche sind und was alles unter Denkmalschutz steht. Auch mit den beginnenden Unterschutzstellungen für bauliche Zeugnisse der 1970er Jahre beschäftigen wir uns. Die Schülerinnen und Schüler interessieren sich für die Geschichte hinter manchen der Denkmalpflege-Hotspots in Bonn, lernen ihre Stadt besser kennen und bekommen im Projekt auch ein Gespür für Architektur.
Dass sie sich ein Thema bzw. ein Objekt selbst aussuchen können, ist den Jugendlichen wichtig, dieses erkunden sie dann intensiv und über einen längeren Zeitraum. Beim Entwickeln und Gestalten von Gebäudemodellen machen sie auch unterschiedlichste praktische Erfahrungen, nicht nur in der Arbeit mit Holz und Kappaplex, sondern z.B. ebenso bei der Bestimmung und Umrechnung von Gebäudemaßen.“
Eine Schülerin:
„Ich bereue es definitiv nicht, diesen Projektkurs anstelle von einer Facharbeit gewählt zu haben. Was mir am meisten gefallen hat, war gemeinsam an einem langfristigen und anspruchsvollen Problem und Ziel zu arbeiten. Etwas, was sonst schulisch eher selten in diesem Ausmaß stattfindet. Insgesamt bewerte ich den Projektkurs sehr positiv, ich habe viel über das Thema Denkmalschutz, über Bonn und die Bonner U-Bahn-Stationen gelernt. Dazu kommen technische Fähigkeiten wie der Umgang mit einer Stichsäge und eine Wiederholung von Geometriekenntnissen.“
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