Hermann-Josef-Kolleg, Kall

Kloster Steinfeld - clausum in monasterio


Das Kloster in Steinfeld ist ein Ort des Rückzugs und ein heiliger Ort. In Teilen wurde es auch als Gefängnis genutzt und war nach der Säkularisierung „Preußische Erziehungs- und Besserungsanstalt“. Diesen Lebensort, in dem man sich freiwillig einschließt oder zwangsweise eingeschlossen wurde, wollen eine neunte und eine elfte Klasse ein Schuljahr lang im Rahmen des Geschichtsunterrichts genauer untersuchen. Ihr Blick richtet sich besonders auf den Zusammenhang zwischen den Räumen des Klosters und deren Funktion und Wirkungsweise für die jeweiligen Nutzer und Bewohner. Das Projekt wird in Epochen durchgeführt, d.h. im Wechsel von regulärem Geschichtsunterricht und Projektlernen.
Ausgehend von den Ergebnissen ihrer Erkundungen konzipieren die älteren Schülerinnen und Schüler eine Schauergeschichte, die das Leben im mittelalterlichen Kloster wiedergibt und dabei auf die räumlichen Gegebenheiten eingeht. Die Klasse 9 verfilmt eine Kurzgeschichte, die in der preußischen Erziehungsanstalt spielt. Den gesamten Projektverlauf dokumentieren alle Jugendlichen in einem eigenen Portfolio, gemeinsam präsentieren sie schließlich ihre Ergebnisse in Form einer Ausstellung und auf der Webseite der Schule.

Die Basilika von Kloster Steinfeld gehört zu den Förderprojekten der Deutschen Stiftung Denkmalschutz

Ein denkmal aktiv-Projekt mit Förderung durch:
Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes NRW
Gebietsreferent des LVR-Amts für Denkmalpflege im Rheinland; Lokalhistoriker
Geschichte
Geschichtskurse 9. & 11. Klasse

Dokumentation

 

Der Projekt­lei­ter:

„Am Kloster lässt sich die Lebens­weise von Mönchen im Mittel­al­ter gut vermit­teln. Ein Großteil der mittel­al­ter­li­chen Gebäude ist noch vorhan­den, in Kombi­na­tion mit einem Stich des Klosters in den 1720er Jahren kann der Aufbau gut veran­schau­licht werden. Die Umwand­lung des Klosters in eine preußi­sche Erzie­hungs­an­stalt ist teilweise in der Baustruk­tur des heuti­gen Klosters wieder­zu­er­ken­nen. Hier lassen sich die Lebens­ver­hält­nisse in wilhel­mi­ni­scher Zeit veran­schau­li­chen. Die Klasse 9 inter­es­siert sich sehr für die Zustände in der Preußi­schen Erziehungs- und Besse­rungs­an­stalt. Als beson­ders spannend hat sich eine zugemau­erte Gefäng­nis­zelle heraus­ge­stellt. Sie ist laut vorhan­de­ner Pläne kreis­rund und fenster­los, so dass die Insas­sen vermut­lich völlig isoliert und orien­tie­rungs­los waren.
Begehun­gen werden die beiden Lerngrup­pen EF und Klasse 9 bis zu den Oster­fe­rien durch­füh­ren. Zusätz­lich zur Koope­ra­tion mit dem LVR sind Führun­gen mit einem lokalen Histo­ri­ker geplant, der sich inten­siv mit dem Kloster ausein­an­der­ge­setzt hat und weiter an der Geschichte des Klosters forscht. Wir werden viel erfah­ren über die Bedeu­tung und Vielfalt von Denkma­len, aber auch über die Berufe, die mit ihnen zu tun haben – was für die Projekt­gruppe der Klasse 9 beson­ders relevant ist, da sich die Jahrgangs­stufe verstärkt mit Berufs­ori­en­tie­rung befasst.“