Das Kloster in Steinfeld ist ein Ort des Rückzugs und ein heiliger Ort. In Teilen wurde es auch als Gefängnis genutzt und war nach der Säkularisierung „Preußische Erziehungs- und Besserungsanstalt“. Diesen Lebensort, in dem man sich freiwillig einschließt oder zwangsweise eingeschlossen wurde, wollen eine neunte und eine elfte Klasse ein Schuljahr lang im Rahmen des Geschichtsunterrichts genauer untersuchen. Ihr Blick richtet sich besonders auf den Zusammenhang zwischen den Räumen des Klosters und deren Funktion und Wirkungsweise für die jeweiligen Nutzer und Bewohner. Das Projekt wird in Epochen durchgeführt, d.h. im Wechsel von regulärem Geschichtsunterricht und Projektlernen.
Ausgehend von den Ergebnissen ihrer Erkundungen konzipieren die älteren Schülerinnen und Schüler eine Schauergeschichte, die das Leben im mittelalterlichen Kloster wiedergibt und dabei auf die räumlichen Gegebenheiten eingeht. Die Klasse 9 verfilmt eine Kurzgeschichte, die in der preußischen Erziehungsanstalt spielt. Den gesamten Projektverlauf dokumentieren alle Jugendlichen in einem eigenen Portfolio, gemeinsam präsentieren sie schließlich ihre Ergebnisse in Form einer Ausstellung und auf der Webseite der Schule.
Die Basilika von Kloster Steinfeld gehört zu den Förderprojekten der Deutschen Stiftung Denkmalschutz
Der Projektleiter:
„Am Kloster lässt sich die Lebensweise von Mönchen im Mittelalter gut vermitteln. Ein Großteil der mittelalterlichen Gebäude ist noch vorhanden, in Kombination mit einem Stich des Klosters in den 1720er Jahren kann der Aufbau gut veranschaulicht werden. Die Umwandlung des Klosters in eine preußische Erziehungsanstalt ist teilweise in der Baustruktur des heutigen Klosters wiederzuerkennen. Hier lassen sich die Lebensverhältnisse in wilhelminischer Zeit veranschaulichen. Die Klasse 9 interessiert sich sehr für die Zustände in der Preußischen Erziehungs- und Besserungsanstalt. Als besonders spannend hat sich eine zugemauerte Gefängniszelle herausgestellt. Sie ist laut vorhandener Pläne kreisrund und fensterlos, so dass die Insassen vermutlich völlig isoliert und orientierungslos waren.
Begehungen werden die beiden Lerngruppen EF und Klasse 9 bis zu den Osterferien durchführen. Zusätzlich zur Kooperation mit dem LVR sind Führungen mit einem lokalen Historiker geplant, der sich intensiv mit dem Kloster auseinandergesetzt hat und weiter an der Geschichte des Klosters forscht. Wir werden viel erfahren über die Bedeutung und Vielfalt von Denkmalen, aber auch über die Berufe, die mit ihnen zu tun haben – was für die Projektgruppe der Klasse 9 besonders relevant ist, da sich die Jahrgangsstufe verstärkt mit Berufsorientierung befasst.“
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