In Kyritz siedelten sich im 13. Jahrhundert Franziskaner an, von ihrem Kloster sind aber nur noch wenige Überreste erhalten. Nach der Reformation diente die Kirche noch der Stadtgemeinde, wurde im 18. Jahrhundert aber auf Abbruch verkauft. Heute erinnern nur noch der östliche Klausurflügel und die Nordwand der ehemaligen gotischen Hallenkirche an die Anlage der Franziskaner.
Seit einigen Jahren saniert die Stadt das Areal und entwickelt es zum Kulturzentrum Klosterviertel, in dem u.a. die Bibliothek und das stadtgeschichtliche "junge museum Kyritz" ihre Räume finden. In diesem Projekt begleiten Schülerinnen und Schüler ein Jahr lang die dazu durchgeführten Bauforschungsarbeiten, die archäologischen Untersuchungen und Restaurierungsmaßnahmen im Klosterviertel und erhalten von den dort tätigen Experten detaillierte Einblicke in ihre jeweilige Arbeit. Auch recherchierend taucht das Team tief in die Geschichte der Heimatstadt ein und kann sich, unterstützt von der Kuratorin, aktiv in die Erarbeitung von Angeboten des neu entstehenden Museums für junge Besucher einbringen. So entsteht beispielsweise eine Führung mit Spielszenen zu den Bewohnern und Nutzern des Klausurflügels, die jeweils Bezug nehmen auf die Denkmalbefunde und ihren Zeithorizont. Am Tag des Offenen Klosterviertels beteiligen sich die Jugendlichen mit den Ergebnissen ihrer Stadtgeschichtsforschung, die unter anderem in einer Ausstellung anschaulich gemacht werden.
Die Projektleiterin:
„Der Wahlpflicht-Kurs hat den historischen Ort Klosterviertel und weitere historische Gebäude der Stadt erkundet und sie sich in kleinen Vorträgen gegenseitig vorgestellt. Neben den Denkmalen selbst ist das Museumslabor des jungen museums Kyritz unser wichtigster außerschulischer Lernort. Die Kuratorin begleitet den Kurs regelmäßig und ermöglicht es den Jugendlichen, ihre Projektergebnisse im Schaufenster des Museumslabors öffentlich zu präsentieren. Mit dem zuständigen Archäologen haben sie einen Workshop machen können, mit den Restauratoren werden sie die Baustelle Klostergarten besuchen.
Zu den verschiedenen Baudenkmalen, mit denen sich die Schülerinnen und Schüler beschäftigen, erarbeiten sie Zeichnungen und lernen dabei verschiedene architektonische Formsprachen kennen, sie leisten Quellenarbeit, verfassen Theatertexte für Spielszenen mit Figuren aus der Kyritzer Geschichte, portraitieren die Bauwerke in fotografischen Arbeiten und gestalten eigene Geschichtsbücher. Besonders die kreative Arbeit an den Büchern und an den Theaterszenen, die historisch belegte Fakten mit eigener Fantasie kombinieren, bedeutet den Jugendlichen viel. Zum Ende des Schuljahres planen wir eine Ausstellung, die auch im ersten Halbjahr des neuen Schuljahres noch zu sehen sein wird. Mit dem Theatertext beteiligen wir uns am Hoffmann-Aleith- Literaturwettbewerb 2024 und führen ihn als kulturellen Beitrag bei der Preisverleihung am 12.6. in der Kirche Stüdenitz auch auf. Zum Altstadtfest Kyritz kurz darauf und zur Einschulungsfeier im September wird es weitere Aufführungen geben.“
denkmal aktiv fördert Projektwochen und Projektphasen mit bis zu 300 Euro
Spannende Jahres- und Wochenprojekte: Beispiele in unserem Projektschaufenster