Heinrich-Böll-Gymnasium, Troisdorf

Spurensuche: Der Friedhof Kriegsdorf und seine Kriegsgräber


Auf dem Friedhof im Troisdorfer Stadtteil Kriegsdorf finden sich Kriegsgräber, über die wenig bis gar nichts bekannt ist. Schülerinnen und Schüler im Jahrgang 9 des Gymnasiums nehmen sie zum Anlass, um auf lokale Spurensuche zu gehen.
Die Denkmale des Friedhofs im historischen Ortskern wollen sie als begehbare Quellen erforschen, Verborgenes rund um die Gräber sichtbar machen und versuchen, den unbekannten Toten ihre Biografie zurückzugeben. Dazu erkunden sie den Friedhof, sein Denkmal für die Gefallenen der beiden Weltkriege und die Grabstellen, recherchieren weiter im Archiv und befragen Fachleute zur Geschichte der Region. So erarbeiten sie sich durch forschendes Lernen den politisch-historischen Kontext an den Ereignissen und Schicksalen der Kriegsjahre in ihrer eigenen Stadt.
Um die Ergebnisse nachhaltig zu sichern und weiteren Schülergruppen zugänglich zu machen, entwickelt das Projektteam Materialien und eine Informationstafel zum Kriegsdorfer Friedhof, über den die Jugendlichen Interessierte auch mit eigenen Führungsangeboten informieren wollen.

Ein denkmal aktiv-Projekt mit Förderung durch:
Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen
Ortsring Kriegsdorf; Stadtarchiv Troisdorf; Denkmalbehörde Troisdorf; Kirchengemeinde St. Johannes Troisdorf; Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge
Wahlpflichtkurs Wirtschaft-Politik-Geschichte
Jg. 9

Dokumentation

 

Der Projekt­lei­ter:

„Im Erkun­den des Fried­hofs und seiner Grabstel­len sowie in der Arbeit mit unter­schied­li­chen schrift­li­chen Quellen lernen die Schüle­rin­nen und Schüler die Geschichte des Ortes kennen, aber auch verschie­dene Wege, an konflikt­be­la­dene histo­ri­sche Ereig­nisse zu erinnern. Sie setzen sich mit Metho­den ausein­an­der, mit denen sich Denkmale allge­mein und vor allem solche des Krieges analy­sie­ren lassen. Ergeb­nisse einzel­ner Teilgrup­pen zu biogra­phi­schen oder ereig­nis­ge­schicht­li­chen Perspek­ti­ven werden regel­mä­ßig im Unter­richt vorge­stellt, und gemein­sam berei­tet die Gruppe Gesprä­che mit Exper­ten und Zeitzeu­gen vor und wertet sie aus.
Die Lernen­den nehmen auch Einblick in die Kirchen­bü­cher der Gemeinde und in Akten des Stadt­ar­chivs. Oft müssen sie dabei feststel­len, dass die Quellen­lage nicht wider­spruchs­frei ist und es auch einige Zeit dauert, bis Archiv­an­fra­gen beant­wor­tet werden. Wie Propa­ganda damals funktio­nierte und das Streuen von Fake News heute möglich ist, lässt sich mit dieser Recher­che­si­tua­tion gut verknüp­fen.“


Grabstellen auf dem Kriegsdorfer Friedhof

Der Gedenkstein für einen namenlosen Soldaten

Auch einige umgekommene Zivilisten sind hier beerdigt, wie die Familie dieses Jungen, der 1941 starb (Fotos: A. Wüste, Troisdorf).

Aktuelles

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