Nur einen kurzen Fußweg von der Schule entfernt liegt der Marktplatz von Untergriesbach. Drei sehr unterschiedliche Denkmale prägen ihn: Die Prangersäule, die aus dem 16. Jahrhundert stammt, der Brunnen aus dem 18. Jahrhundert mit der Figur des Heiligen Nepomuk und auch das im 17. Jahrhundert gegründete Wirtshaus des Ortes, bei dem die Ausstattung vom Beginn des 19. Jahrhunderts erhalten blieb und dessen Fassade mit Stuckdekor verziert ist. Die Denkmale dieses Ensembles werden die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums in ihrem Projekt genauer kennenlernen.
Zunächst erkunden sie, wann die verschiedenen Denkmale entstanden sind und wie das Leben im Ort damals aussah. Unterstützt von Experten widmen sie sich Fragen zu gesetzten Denkmalen und historischen Überresten. Wie die Gemeinde mit ihrem baukulturellen Erbe umgeht, erfragen sie im Bürgermeisteramt und im Archiv, und wie es sich in einem denkmalgeschützten Wohnhaus lebt, bei der Familie, die das Gasthaus führt. Mit all diesen Erfahrungen probieren sie sich dann selbst als Kunstdidakten aus und erstellen Material zu den Untergriesbacher Denkmalen für die Unterstufe des Gymnasiums.
Im praktischen Kunstunterricht setzen die Schülerinnen und Schüler schließlich ihren neu gewonnenen Blick auf die Denkmale ihres Heimatortes in kreativen Arbeiten um - mit fotografischen Inszenierungen, Skulpturen und Zeichnungen, die sie in einer professionellen Präsentation zum Abschluss des Projekts öffentlich machen.
Die Projektleiterin:
„Wir haben viele Details entdeckt und die Objekte näher kennengelernt. Das Interesse ist sehr groß, die Schülerinnen und Schüler haben angefangen selbst zu forschen, das Detailwissen von unserem Heimatpfleger folgt aber erst im Frühjahr. Ein toller neuer Fundus an Informationen und Ideen hat sich für uns aufgetan: zahlreiche alte Fotos aus dem Gemeindearchiv! Die Schülerinnen und Schüler waren begeistert und haben selbst vieles entdeckt, was sich im Laufe der Zeit verändert hat, z.B. wann der Marktplatz noch nicht gepflastert war, dass vor dem Wirtshaus ein Biergarten statt Parkplätze war und vieles mehr. Sie haben in der Arbeit vorm realen Objekt und im Vergleich mit den Archivbildern erkannt, wie wertvoll Denkmale und alte Dokumente wie diese Fotos sein können. Erstellt wurden sie zu unterschiedlichen Anlässen wie Umzügen oder Hochzeiten, aber heute sind sie wertvolle Zeitdokumente. Außerdem wurde ihnen bewusst, wie sich ein Marktplatz verändert, dass der Brunnen früher wichtig war, und dass viele alte Häuser nicht mehr stehen.
Von jedem Schüler wird eine Radierung zum Thema Denkmal und Marktplatz Untergriesbach hergestellt, die Ergebnisse werden dann im Sommer im Tourismusamt ausgestellt. Außerdem hat ein Team alle Zeichnungen professionell abfotografiert, um ein künstlerisch und informativ gestaltetes Notizbuch zum Marktplatz und seinen Denkmalen zu erstellen, welches von der Gemeinde finanziert und vertrieben wird.“
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„Unsere Ausstellungen waren ein voller Erfolg. Gerade die Umsetzungen der alten Fotos kam bei den Besuchern gut an, denn manche erinnerten sich noch an die alten Gegebenheiten und fanden es toll, dass sich junge Leute mit den alten Dingen beschäftigen! Für die Schülerinnen und Schüler wiederum war es ein wunderbares Erlebnis, dass sie ihre Erkenntnisse und Werke der Öffentlichkeit zeigen durften.
Das Notizbuch wird in den kommenden Jahren verkauft und so immer wieder die Denkmale im täglichen Alltag über Zeichnungen und Fotos bewusst machen. Es enthält auch viele Informationen über die Denkmale, die selbst Untergriesbacher oft nicht wussten. Bewusst sollte kein Informationsblatt entstehen, sondern etwas, was man benutzt und die Schönheit und Besonderheit der Objekte durch eine künstlerische Herangehensweise herausstellt. Durch die hohe Auflage und das Format Notizbuch mit Ringbindung und Perforierung werden die Motive über Jahre immer wieder auftauchen.“
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