Für die Beschäftigung mit der Bedeutung der Stahlindustrie in der Region und dem Weltkulturerbe Völklinger Hütte bietet das Fach Gesellschaftswissenschaften einen idealen Rahmen und die Geschichte der Industrialisierung einen passenden Lehrplanbezug. Sie steht im Mittelpunkt des Projekts. Anschaulich werden der Abbau von Kohle und die Verarbeitung zu Stahl, für die Schülerinnen und Schüler im Lehrstollen des Erlebnisbergwerks Velsen. Hier führen ehemalige Bergarbeiter und erläutern ihren einstigen Arbeitsplatz. Das unmittelbare Erleben und das Gespräch mit Zeitzeugen gibt der Welterbe-Idee greifbare Konturen und macht deutlich, welchen Wert Denkmale als authentische Orte des Lernens haben. Die Erfahrungen und die Erlebnisse des Projektteams werden in einem fächerübergreifenden Ansatz im Fach Deutsch dokumentiert. Zum Projektabschluss ist eine Plakat-Ausstellung geplant.
Die Völklinger Hütte gehört zu den Förderprojekten der Deutschen Stiftung Denkmalschutz
Zur Stahlindustrie im Saarland, ihren Standorten und historischen Anlagen aus der Zeit der Industrialisierung sind im Unterricht diese Plakate entstanden (Foto: T. Frey Saarbrücken)
Die Projektleiterin:
„Es hat sich herausgestellt, dass unser Thema quasi ein ‚Fass ohne Boden‘ ist, da es viele Schwerpunkte beinhaltet, die im Unterricht aufgearbeitet werden – im Lehrplan Gesellschaftswissenschaften Klasse 8 geht es ja um die Industrialisierung und ihre Folgen. Von der Kinderarbeit angefangen über die Lebenssituation damals bis hin zu den Umwelteinflüssen und den gesellschaftlichen sowie städtebaulichen Veränderungen sind an den besuchten Orten Themen anschaulich zu machen, die durch die Industrialisierung stark beeinflusst wurden. Für einen Besuch des Industriedenkmals Völklinger Hütte müssen wir leider noch das Pandemiegeschehen abwarten.
Dank der Projektarbeit setzt man sich intensiver und bewusster mit der Geschichte und den dazu gehörenden Denkmälern auseinander. Oft schreckt man zurück, ein solches Projekt anzugehen oder Museen zu besuchen - und wird dann eines Besseren belehrt, wenn man die Reaktionen der Schüler und Schülerinnen sieht. Nicht selten ‚rennt’ man durch die Geschichte, um den Lehrplan erfüllen zu können. Aber manchmal ist weniger eben mehr und dieser Teil der Geschichte wird allen sicher in Erinnerung bleiben, weil das Lernen nicht nur auf dem Papier stattfand.“
denkmal aktiv fördert Projektwochen und Projektphasen mit bis zu 300 Euro
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