Zwei Leeraner Schulen beschäftigen sich in einem gemeinsamen Projekt mit Denkmalen ihrer Heimatstadt.
An der Friesenschule widmen sich Schülerinnen und Schüler des 8. Jahrgangs den historischen Pack-, Speicher- und Lagerhäusern des Hafenortes. Sie suchen die Denkmale auf, nehmen sie genau "unter die Lupe" und stellen Fragen an ihre Geschichte, an die ursprüngliche und die aktuelle Nutzung: Was wurde gelagert? Waren die Häuser bewohnt, und wenn ja: Waren die Häuser gleichzeitig auch Arbeitsort? Woran erkennt man einen historischen Speicher? Was befindet sich heute in den Packhäusern? Und was muss man tun, um sie zu erhalten?
Einige Gebäude sind besonders markant, etwa das Haus Samson, das aus dem 16. Jahrhundert stammt, oder die ehemaligen Handelshäuser, in denen heute das Heimatmuseum der Stadt untergebracht ist. Zu ihnen und einigen weiteren wird die Gruppe Informationen zusammentragen und damit eine digitale Stadtrallye entwickeln, die Jung und Alt dazu einlädt, das historische Erbe Leers zu entdecken.
Das ehemalige Kaufmannshaus in der Neuen Straße 14, in dem das Heimatmuseum der Stadt Leer untergebracht ist, und auch das sogenannte Klasen'sche Haus gehören zu den Förderprojekten der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.
Die Projektleiterin:
„Besonders eindrucksvoll war für die Schülerinnen und Schüler das Erleben der alten Packhäuser. Hier quietscht der Holzboden und federt beim Betreten, dennoch ist er stabil. Hier sind auch die Decken sehr niedrig, denn sonst hätte man weniger Waren stapeln können. Das wirkt ungewohnt und unheimlich, aber es zeigt auch: Die Bauweise der alten Häuser ist genau durchdacht. Nur durch das Erleben vor Ort entsteht ein Gefühl für die Besonderheiten der Architektur - sie kann im wahrsten Sinne des Wortes „begriffen“ werden. Es fiel besonders das Interesse der zugewanderten (nicht deutschen) Jugendlichen auf. Auch daraus hat sich die Idee ergeben, als Rahmenhandlung der geplanten Stadtrallye eine Hauptfigur zu nehmen, die aus einem arabischen Land zugewandert ist und nun Leer kennen lernt.
Der ständige Wandel der Stadt ist an ihren Gebäuden gut ablesbar, und die kundigen Menschen, die uns geführt haben, haben das Empfinden für den Wert der alten Bauwerke sehr gesteigert. Der Wahlpflichtkurs ist dabei interessanten Personen begegnet, die etwas über unsere Stadt berichten konnten und sehr viel über sie wissen. Der Besuch des Heimatmuseums, des Hauses Samson und die Hafenrundfahrt waren besondere Highlights unseres sonst so erlebnisarmen Schulunterrichts, der von Corona-Einschränkungen geprägt ist. Das hat wirklich Freude bereitet!“
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Spannende Jahres- und Wochenprojekte: Beispiele in unserem Projektschaufenster