Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium, Gelsenkirchen

Unsere Pauluskirche - ein erhaltenswerter Ort


Nur über die Straße hinweg, genau gegenüber des Gymnasiums, liegt die Pauluskirche - ein Bau von 1911, von dem nach starken Kriegszerstörungen nicht viel mehr als der markante Eckturm blieb. Ab 1955 wurde er durch Mitglieder der Gelsenkirchener Künstlersiedlung Halfmannshof um eine hohe, lichtdurchflutete Halle in den schlichten Formen der Nachkriegsmoderne ergänzt. Um die Entstehungs- und Nutzungsgeschichte dieser Kirche und auch um die Perspektiven ihrer weiteren Erhaltung geht es in diesem fächerverbindenden Projekt. 

Zunächst beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler mit den Kriterien des Denkmalschutzes und wenden sie auf die Pauluskirche an. In Verknüpfung der Kurse Biochemie und Chemie werden dann experimentelle Untersuchungen zur Wirkung von Umwelteinflüssen auf das Gebäude durchgeführt: Was ist in Messungen zu erfassen, welche Materialien sind betroffen und wie lassen sich Umwelteinflüsse, etwa die Wirkung des sauren Regens auf die Kirchenmauern, beurteilen? Schließlich geht es darum, den vielgestaltigen Bau als historische Quelle zu lesen. Wie hat sich die Bedeutung der Pauluskirche in den 100 Jahren ihres Bestehens verändert? Auf diese Frage versuchen die Jugendlichen Antworten zu finden. Bei gemeinsamen Begehungen stellen sie sich ihre Erkenntnisse gegenseitig vor und präsentieren sie in einer Ausstellung auch der Öffentlichkeit.

Ein denkmal aktiv-Projekt mit Förderung durch:
Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Alfried Krupp-Schülerlabor der Ruhr-Universität Bochum; BauKultur NRW Gelsenkirchen; LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen; Untere Denkmalbehörde Gelsenkirchen
Geschichte, Chemie, Biochemie
Jg. 9

Dokumentation



Im Schülerlabor untersucht das Projektteam an Modellsubstanzen Reaktionen verschiedener Baumaterialien auf Umwelteinflüsse. (Foto: A. Kakoschke, Gelsenkirchen)

In und an der Pauluskirche nehmen die Jugendlichen hypothesengeleitete Messungen vor, etwa auf Luftfeuchtigkeit und Temperatur. (Foto: J. Otto, Gelsenkirchen)

 


Die Projekt­lei­te­rin:

„Beim Besuch von Exper­ten des LWL und der Unteren Denkmal­be­hörde wurde den Schüle­rin­nen und Schülern das Kirchen­ge­bäude detail­liert erklärt. Eindrucks­voll für sie ist, dass sie das Denkmal von innen und außen frei unter­su­chen können. Dass die Kirche sich in unmit­tel­ba­rer Schul­nähe befin­det und wir bei Bedarf jeder­zeit Zugang haben, ohne Ausflüge zu planen und mit Unter­richts­aus­fall umgehen zu müssen, ist dabei von Vorteil. Der Kontakt zur Denkmal­be­hörde hat sich als sehr gewinn­brin­gend gezeigt, hier ist auch der Kontakt zum LWL entstan­den.

In der Zusam­men­ar­beit mit dem Schüler­la­bor hat sich heraus­ge­stellt, welche weite­ren Aspekte sich an Denkma­len unter­su­chen lassen und wie groß das Themen­feld ist. Die Betreu­ung ist sehr gut, berück­sich­tigt unsere Bedarfe und macht es möglich, ggf. Schwer­punkte anders zu setzen. So wurden wir auch auf die Feinstaub­mes­sung aufmerk­sam – hier hat sich bei den Jugend­li­chen die Frage ergeben, wie stark der Kirchen­bau durch Feinstaub belas­tet ist, zumal er direkt an der Straße liegt, an der mit zahlrei­chen Autos Kinder zur Schule gebracht werden. Bei der Recher­che zu den Denkma­len der Stadt haben die Schüle­rin­nen und Schüler z.T. mit Erstau­nen festge­stellt, wie viele in der Nähe der Schule oder ihres Wohnorts zu finden sind.“

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