Josef-Anton Rohe Grund- und Mittelschule, Kleinwallstadt

Das Rätsel der Kelten am bayerischen Untermain


In der unmittelbaren Umgebung Kleinwallstadts finden sich zahlreiche Zeugnisse der Vor- und Frühgeschichte: in den Waldgebieten der Stadt und nahe Erlenbach am Main etwa mehrere Hügelgräber der Bronze- und Hallstattzeit und auf dem Schlossberg nahe Sulzbach am Main die Altenburg, eine Ringwallanlage der Jungsteinzeit und mittleren Eisenzeit. Nicht weit entfernt in der hessischen Wetterau ist mit dem Glauberg außerdem eine bedeutende keltische Ausgrabungsstätte mit Großgrabhügel, Fürstengräbern, Großplastik und heiligem Bezirk zu entdecken, die Einblicke in die Lebenswelt des 5. Jahrhunderts vor Christus geben kann.
Die frühe Besiedlung des bayerischen Untermains in keltischer Zeit ist das Projektthema der AG "Geschichtsforscher unterwegs" in diesem Schuljahr. Im Ganztag erkunden die jungen Schülerinnen und Schüler die Bodendenkmale in den umgebenden Gemeinden, die oft kaum bekannt sind und wenig Beachtung finden. Mit Unterstützung der Burglandschaft e.V. und den Heimat- und Geschichtsvereinen der Gemeinden lernen sie die historischen Orte bei Begehungen kennen, nähern sich ihnen mit Modellen und Rekonstruktionszeichnungen und führen Interviews, um mehr über die Kelten zu erfahren, die den Main einst besiedelt haben. Das Projektteam erstellt Audio- u. Videoclips und  360°-Panoramen und führt die Ergebnisse der Recherchen in einer Ausstellung und einem historischen Kinderführer zusammen.

Ein denkmal aktiv-Projekt mit Förderung durch:
Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus
Burglandschaft e.V. ; Heimat- und Geschichtsvereine der Kommunen Kleinwallstadt, Sulzbach, Leidersbach, Erlenbach
Geschichte (GPG)
AG Geschichtsforscher Jg.5-8

Dokumentation


Arbeit mit dem Bayernportal und Laserscans daraus



Auf Erkundung im Wald


Fotos: S. Jung, Kleinwallstadt

 

Die Projekt­lei­te­rin:

„In der Landschaft fallen Hügel­grä­ber kaum auf. Schaut man jedoch genau hin, erkennt man wieder­keh­rende Formen, die auf etwas Spannen­des der Vergan­gen­heit hinwei­sen. Die Kinder haben den sicht­ba­ren Bestand genau betrach­tet und gezeich­net. Dabei haben sie ihren Blick auf Details gerich­tet, und hat er sich einmal geöff­net, entdeckt man noch weitere Spuren. Das erfüllt die Schüle­rin­nen und Schüler mit Stolz. Bei der Begehung der Hügel­grä­ber stell­ten sie u.a. folgende Fragen: Was wurde an dieser Stelle gefun­den? Was haben die Steine für eine Bedeu­tung? Wurde hier etwas zerstört? Wie lebten die Kelten und wo waren sie in unserer Gegend? Den Kindern fiel auf, dass einige Fragen von den Histo­ri­kern sofort beant­wor­ten werden können, jedoch auch einige nach aktuel­lem Forschungs­stand offen bleiben. Sie haben erfah­ren, dass Wissen über die Kelten aus Texten antiker Schrift­stel­ler stammt sowie aus Funden, den archäo­lo­gi­schen Hinter­las­sen­schaf­ten, und dass diese Infor­ma­tio­nen sozusa­gen aus erster Hand preis­ge­ben.
Ergän­zend setzt sich die AG Geschichts­for­scher auch mit der Alten­burg ausein­an­der, wo ein Kelten­haus und eine Pfosten­schlitz­mauer nach Funden in archäo­lo­gi­schen Grabun­gen rekon­stru­iert wurden. Die Kinder haben erfah­ren, dass sich Menschen früher wohl der Sandsteine der Burg für eigene Bauten bedient haben und bekamen ein Gespür dafür, wie wichtig es ist, Histo­ri­sches zu schüt­zen, damit auch spätere Genera­tio­nen eine Vorstel­lung von der Vergan­gen­heit haben. In verschie­de­nen Gesprä­chen wurde deutlich, dass viele Menschen unserer Region nichts von den Boden­denk­ma­len wissen. Die Kinder merken, dass deren Bestand gefähr­det ist und ihnen wird klarer, wie wichtig das Wissen über Boden­denk­male ist – denn nur was man kennt, schätzt man und nur was man schätzt, schützt man. Dass regio­nale Geschichte durch das große ehren­amt­li­che Engage­ment Einzel­ner wieder erleb­bar gemacht wurde und wird, hat sie sehr beein­druckt.“

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