Gartenhäuser oder "Salettl" in historischen Grünanlagen sind traditionell Rückzugsorte ins Private. Die Welterbestadt Bamberg hat eine Vielzahl von ihnen, meist barocke Pavillons, zum Teil denkmalgeschützt. Schülerinnen und Schüler des Franz-Ludwig-Gymnasiums wollen in ihrem Projekt eine Bestandsaufnahme und Begutachtung in Angriff nehmen. Dabei erkunden sie die verschiedenen Arten, Bauweisen, Stilepochen und Funktionen der Salettl. Bei einigen ist es auch möglich, eine aktuelle denkmalgerechte Restaurierung zu begleiten und die wichtigsten Methoden und Grundsätze des Erhalts kennenzulernen. Im Kunstunterricht untersuchen die Jugendlichen etwa den Gartenpavillon im Karl-Foerster-Garten und weitere Objekte im Hainpark, das "Studierhäusla” am Ludwig-Donau-Main-Kanal sowie das Salettl im Garten des Erzbistums auf dem Domberg. Kenntnisreiche Unterstützung erhalten sie im Kontakt zu Fachleuten der Dombauhütte und des Erzbistums sowie vom Bereich Denkmalpflege der Universität Bamberg.
Der Projektleiter:
„Exkursionen zu den Salettln in einer Feldforschungswoche im November ermöglichten den Schülern und Schülerinnen, die Architektur und Funktion der Gartenhäuser direkt zu erleben und ihr Wissen in Gesprächen mit Experten für das jeweilige Objekt zu vertiefen. Sie entwickelten ein besseres Verständnis für Denkmalschutz und lernten in der Arbeit in Kleingruppen, Theorie mit Praxis zu verbinden. Besonders interessant sind das Zusammenspiel von Architektur und Landschaft, die Entwicklung öffentlicher Erholungsräume und die Funktion der Salettln als gesellschaftliche Treffpunkte sowie die historische Nutzung und symbolische Bedeutung der Orte. Auch Herausforderungen bei der Restaurierung kamen als wichtiges Thema auf.
Spannend ist für die Lernenden zu erfahren, wie sich die Funktion der Salettln im Laufe der Zeit änderte und welche Erhaltungsmaßnahmen notwendig sind, um sie zu bewahren. Die Interviews mit Fachleuten geben ihnen wertvolle Einblicke in die Praxis des Denkmalschutzes. Ab Frühjahr ist die Begleitung von Restaurierungsarbeiten am Druidentempel im Hainpark geplant. Das Team fertigt Zwischenberichte an, die den Projektfortschritt transparent machen, und bespielt einen Instagram-Account, um die Ergebnisse zu präsentieren. Eine weitere Gruppe erstellt eine Karte mit QR-Codes zu den untersuchten Objekten sowie eine Schnitzeljagd.“
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