Die Bundesfestung Ulm ist das größte erhaltene Festungsbauwerk in Deutschland und umfasst mehr als 50 einzelne Bauwerke. Um ihre Bedeutung als Denkmalensemble und die aktive Mitwirkung an dessen Erhaltung geht es in diesem Projekt. Schülerinnen und Schüler eines berufsvorbereitenden P-Seminars lernen nicht nur die Geschichte der Festung und ihren Aufbau kennen, sondern beschäftigen sich intensiv auch mit dem Zustand des Ensembles, mit Restaurierungsaufgaben, -methoden und Vorgehensweisen der Denkmalpflege - besonders am Fort Albeck, dem größten Außenfort der Bundesfestung, das 1859 fertiggestellt war. Zunächst lernen die Jugendlichen die Festung und ihre Bauschäden in Seminaren und Workshops kennen, in Präsentationen erarbeiten sie die Gesamtstruktur des Komplexes. Begleitet von der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Ulm lernen sie dann die Grundsätze des denkmalpflegerischen Umgangs mit der Anlage kennen.
Im Rahmen einer Schüler-Bauhüttenwoche, die in der ersten Julihälfte mit Zeltlager im Festungsbereich selbst durchgeführt wird, setzen die Jugendlichen schließlich mit professioneller Unterstützung praktisch um, was sie sich im Verlauf des Schuljahres angeeignet haben.
Die Bundesfestung Ulm ist eines der zahlreichen Förderprojekte der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.
Der Projektleiter:
„Der zentrale Gedanke des P-Seminars ist die Berufswahlkompetenz der Lernenden zu stärken. Gleichzeitig soll Teamarbeit eingeübt werden. Beides gelingt am Baudenkmal hervorragend.
Die Schülerinnen und Schüler haben anhand der vielen Schadensbilder am Mauerwerk gelernt, die Ursachen für die einzelnen Schäden zu analysieren. Die Untere Denkmalbehörde Ulm ermutigte sie, sich mit dem historischen Aufbau des Kalkstein-Zyklopenmauerwerks und dem verwendeten Kalkmörtel zu befassen.
Im Rahmen einer Fotodokumentation der Schäden erfuhren die Projektteams, dass man zur Planung der Arbeiten sorgfältig erfassen muss, in welchem Zustand die einzelnen Bauteile sind. Sehr deutlich wurde, dass ein ‚Wir machen einfach, dass es wieder gut aussieht’ zu kurz greift. Besonders in dem Team, das die denkmalrechtliche Genehmigung beantragt hat, war vorher genau zu recherchieren, welche Reparaturmethode wo geeignet ist.
Bei einer Vor-Ort-Besprechung bewegte die Schülerinnen und Schüler die Frage, nach welcher Priorität man bei einem so großflächigen und an vielen Stellen stark gefährdeten Baudenkmal vorgehen sollte. Wir suchten einen Bereich, der für uns geeignet ist, und entschieden uns für das stark heruntergekommene rechte Wallende. Dort sind nun geplant: Mauerreparatur eines Strebebogens, dessen Bedachung mit originalgetreuem Dach, Notbedachung angrenzender Mauern, Abbruch von Behelfsbauten und Beräumung, Reparaturen im Inneren des angrenzenden Pulvermagazins.“
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