Schulgeschichten - erwecke die historischen Keller des Leo zum Leben

Das Gymnasium St. Leonhard ist in einem Bau des Historismus untergebracht, den der damalige Aachener Stadtbaumeister Joseph Laurent ursprünglich für ein Realgymnasium errichtet hatte. Im Jahr 2014 erhielt das denkmalgeschützte Hauptgebäude eine preisgekrönte Erweiterung, in seinen Fundamenten finden sich außerdem mittelalterliche Reste, unter anderem von der ersten Stadtmauer Aachens aus dem 12. Jahrhundert.
Nicht nur Abgase oder Graffiti können ein Problem für den Erhalt des traditionsreichen Schulbaus sein, auch der Schulbetrieb selbst kann sich mit Umbauten oder unsachgemäßer Behandlung der historischen Baumaterialien schädlich auswirken. Im Projekt werden deshalb die Pläne für den Bau aus den 1890er Jahren untersucht, die im Stadtarchiv zu erkunden sind, und mithilfe der Stadtarchäologie auch die Überreste der sogenannten Barbarossamauer in den Fundamenten der Schule: Welche Auswirkungen hat die Weiternutzung des historischen Gebäudes auf die Bausubstanz, und wie wirkt sich eine bei der aktuellen Sanierung geplante Überbauung auf das Bodendenkmal aus? In schulweiten Projekttagen vor den Sommerferien wird zu allen denkmalgeschützten Teilen des Schulgeländes gearbeitet, die mit der Entwicklung einer Lerntheke für die Schulgemeinschaft sichtbar gemacht werden sollen. Didaktische Unterstützung erhält das Projektteam durch das Schülerlabor goAix der RWTH Aachen mit seinen Kontakten zum Media-LAB und zum Historischen Institut der Hochschule, eine Nachbereitung kann danach in offenen Nachmittagsangeboten umgesetzt werden. Ziel ist es, für alle Jahrgangsstufen motivierende Lernprodukte zu erschaffen, die einen Grundstein für weitere Projekte zur Geschichte der Schule und zur Stadtentwicklung legen.