Freiherr-von-Rochow-Schule, Pritzwalk

Stumme Zeitzeugen erzählen - jüdisches Leben in der Prignitz

Partnerprojekt: Jüdisches Erbe in Brandenburg

In der Prignitz ist jüdisches Leben seit dem 14. Jahrhundert nachgewiesen. Die Stadt Perleberg entwickelte sich um 1900 zu einer der bedeutendsten jüdischen Gemeinden der Region. Während ihr Bestattungsplatz erhalten ist, finden sich vom ehemaligen jüdischen Friedhof in Pritzwalk nur noch wenige Spuren. Nach Zerstörungen in den Jahren des Nationalsozialismus wurde dort lediglich eine Gedenkstätte eingerichtet.
An zwei Brandenburger Schulen geht es in einem gemeinsamen Projekt um die Geschichte jüdischer Friedhöfe. Die Schülerfirma der Rochow-Schule nimmt in ihrem Projekt die historischen Stätten in Pritzwalk und Perleberg zum Anlass, um mehr über die Geschichte jüdischen Lebens in der Region in Erfahrung zu bringen. Wann und aus welchen Anlässen wurden die Friedhöfe angelegt? Gab es davor schon andere? Wie ging man in den 1930er Jahren mit den Begräbnisstätten um, wie nach dem Zweiten Weltkrieg, und wie begegnen ihnen die Menschen heute? Wer wurde dort begraben? Was macht einen Friedhof zum Denkmal und was zu einem Erinnerungsort? All diesen Fragen gehen die Jugendlichen nach und entwickeln schließlich eine Porträt-Ausstellung, mit der sie in Pritzwalk über die jüdische Geschichte ihrer Stadt informieren.

Ein denkmal aktiv-Projekt mit Förderung durch:
Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg
Diese Schule arbeitet in einem gemeinsamen Projekt mit der folgenden Schule:
Grundschule Albert Schweitzer, Treuenbrietzen» zum Partnerprojekt
Prignitz-Museum am Dom Havelberg; Denkmalbehörde des Landkreises Prignitz, Perleberg
Geschichte, Informatik
Schülerfirma

Dokumentation

 


Der Projekt­lei­ter:

„Für die Prignitz gibt es nur wenige Quellen, aber die Schüle­rin­nen und Schüler hatten Gelegen­heit, Akten­ein­sicht in alte Dokumente im Stadt­ar­chiv zu nehmen. Sie kamen dabei erstmals mit histo­ri­schen Unter­la­gen zur Stadt­ge­schichte in Berüh­rung. Pande­mie­be­dingt konnten wir bislang nur für wenige wenige Unter­richts­ein­hei­ten vor Ort in Pritz­walk auf Spuren­su­che gehen. Die Schüle­rin­nen und Schüler haben dabei einzelne Grabsteine fotogra­fiert und versucht, die Lebens­ge­schichte der Verstor­be­nen zu rekon­stru­ie­ren und aufzu­schrei­ben. Die Zusam­men­hänge zur Zeit des Natio­nal­so­zia­lis­mus, der Umgang mit Flucht, Vertrei­bung und Depor­ta­tion gingen ihnen sehr nahe. Es ist geplant, nach den Abschluss­prü­fun­gen eine Exkur­sion zum Jüdischen Fried­hof in Perle­berg zu machen, um den Jugend­li­chen dort mehr Erfah­run­gen vor Ort zu ermög­li­chen.“