Gemeinschaftsschule Vopeliuspark, Sulzbach

Umwelteinflüsse auf die Salzbrunnenhäuser im Zentrum der Stadt


Um 1550 begann man in Sulzbach mit der Salzgewinnung aus dem gleichnamigen Fluss, später wurde hier Sole mit einem Brunnen gefördert. Im Jahr 1736 musste die Sulzbacher Saline geschlossen werden, weil sie unrentabel geworden war. Das Salzbrunnenhaus mit freigelegtem Brunnenschacht und das Salzherrenhaus zeugen heute noch vom Salinenwesen in der Region und stehen als Denkmale der Industriegeschichte unter Schutz. Mitten in Sulzbach gelegen, dienen sie heute als Stätte für Kunst, Theater, Musik und gesellschaftliches Miteinander.

Eine Bionik-AG der Gemeinschaftsschule nutzt die Salzbrunnenhäuser in ihrem Projekt als Orte der kulturellen Bildung, recherchiert zu ihrer Entstehungszeit und damaligen Nutzung, ihrer Bauart und Bausubstanz. An diese Erkundungen schließen die Jugendlichen verschiedene qualitative und quantitative Analysen des Mauerwerks, des Bodens und der Wasserqualität des Sulzbachs an. Mit Messungen, der Nutzung von Zeigerpflanzen und experimentellen Methoden erforscht das Team, welche Umwelteinflüsse heute auf die historischen Bauten einwirken und welche man für die Jahrhunderte der Salzförderung annehmen kann. Bereits erfolgte Verluste an der Originalsubstanz werden erfasst und Lösungsansätze für den Erhalt der Baudenkmale entwickelt.
Mit den Erkenntnissen aus all diesen Untersuchungen erarbeiten die Schülerinnen und Schüler schließlich eigene Materialien zum Gebäudeensemble. Mit einer Broschüre wollen sie Besuchern am Tag der offenen Tür die Bedeutung nicht nur der Salzbrunnenhäuser, sondern auch des Denkmalschutzes nahebringen.

Ein denkmal aktiv-Projekt mit Förderung durch:
Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Schülerforschungs- und Technikzentrum St. Ingbert
NW, Biologie, Chemie, Physik
AG Bionik, Jg. 7, 8 und 10

Dokumentation


Im Schülerlabor in St. Ingbert



In der Schule - Plakatausstellung am Tag der offenen Tür im Dezember 2022


Fotos: Lernende der Gemeinschaftsschule Vopeliuspark

Der Projekt­lei­ter:

„Die Arbeits­ge­mein­schaft konnte bereits einige Erfah­run­gen am Denkmal sammeln. Vor Ort haben wir Wasser­pro­ben entnom­men und sie in der Schule quali­ta­tiv unter­sucht. Quanti­ta­tive Bestim­mun­gen (Wasser­härte und Chlorid-Gehalt) folgen im Schülerforschungs- und Technik­zen­trum St. Ingbert (SFTZ). Paral­lel dazu recher­chie­ren die Schüle­rin­nen und Schüler, warum die Salzbrun­nen­häu­ser errich­tet wurden. Bei der Begehung mit einer Referen­tin der Stadt Sulzbach bekam die AG weiter­ge­hende Infor­ma­tio­nen zu den Salzbrun­nen­häu­sern und ihrer damali­gen Funktion. Sie waren verblüfft, dass eine Nutzung als Förder­stätte für Salz im Jahr 1549 möglich war und sind gespannt, ob ihre quanti­ta­ti­ven Analy­sen eine erneute Nutzung zur Salzför­de­rung ergeben. 

Als Projekt­lei­ter fand ich es inter­es­sant zu sehen, mit welchem Engage­ment die Lernen­den sich nach quali­ta­ti­ven Verfah­ren erkun­digt haben. Weitere geeig­nete Unter­su­chun­gen werden nun parti­zi­pa­tiv erarbei­tet. Mit der Anwen­dung von Messme­tho­den am Denkmal entsteht nicht nur ein direk­ter Bezug zur Ortsge­schichte und zum Denkmal, an ihm lässt sich auch Unter­richts­stoff ganz anschau­lich erler­nen. Im Team sehen wir eine große Chance darin, dass wir neben der kultu­rel­len Bildung eine MINT-Förderung erzie­len und den Schüle­rin­nen und Schülern eine Synopse beider Berei­che näher­brin­gen können. Jede und jeder erfährt, dass man nicht nur einen Blick­punkt haben kann, sondern verschie­dene Sicht­wei­sen berück­sich­ti­gen muss.

Von diesen Erfah­run­gen profi­tiert die gesamte Schüler­schaft: Das Projekt­team berich­tete Freun­den und Mitschü­le­rin­nen von bereits durch­ge­führ­ten Messun­gen und den Erfah­run­gen in der AG. Die reagier­ten begeis­tert und wünschen sich auch in Zukunft eine Arbeits­ge­mein­schaft, in der solche Angebote außer­schu­lisch wahrge­nom­men werden können.“

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