Friedrich-Ebert-Gymnasium, Bonn (federführend)
Projekttitel:
Bauen für die Bundeshauptstadt
Kurzbeschreibung:
Die am Verbund beteiligten Schulen beschäftigen sich mit Bewegungen, die während und vor allem kurz nach dem Zweiten Weltkrieg an unterschiedlichen Orten in Deutschland stattfanden. Von diesen Wanderungswellen, die Flüchtlinge, Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter, Vertriebene oder Kriegsheimkehrer ausmachten, zeugen bis heute auch bauliche Spuren, denen die Schüler nachgehen.
Das „denkmal aktiv“-Team am Friedrich-Ebert-Gymnasium richtet den Blick auf Bonn und beschäftigt sich zum einen mit den Bauten, die infolge des Beschlusses, Bonn zur provisorischen Bundeshauptstadt zu machen, entstanden sind. Dazu gehören die Regierungsbauten der Architekten Sep Ruf, Egon Eiermann und Paul Baumgarten, die als Neubauten errichtet worden sind, sowie Gebäude aus der Vorkriegszeit, die nach dem Krieg wiederhergestellt werden konnten, wie das Palais Schaumburg oder die Villa Hammerschmidt. Viele dieser Gebäude prägen – auch nach dem Umzug der Bundesregierung nach Berlin – bis heute das Bild der Stadt Bonn, und stehen unter Denkmalschutz. Parallel dazu beschäftigen sich die Schüler mit dem Wohnungsbau und mit der Schaffung von Wohnraum für ausgebombte Bewohner, Flüchtlinge und Kriegsheimkehrer sowie für Bundesbedienstete, die nach Bonn kamen, wie der Reutersiedlung von Max Taut, die heute ausgewiesener Denkmalbereich ist. Die Schüler recherchieren zu Geschichte und Architektur der Wohn- und Verwaltungsbauten der Nachkriegszeit in Bonn und gehen dabei der Frage nach: Ist ein Gebäude ein Denkmal, weil es Zeitzeuge einer vergangenen Epoche ist, oder gibt es (auch) andere Kriterien?
Unterrichtsfächer:
Kunst, Geschichte
Lerngruppe:
Projektkurs Q1
Fachliche Partner:
Daniela Bennewitz (Werkstatt Baukultur), Dr. Franz-Josef Talbot (Untere Denkmalschutzbehörde der Stadt Bonn)
Projektdokumentation:
Arbeitsplan
Zwischenbericht
Abschlussbericht
Der Kalender „Schicksalhafte Bewegungen. Die Bedeutung des ehemaligen Bundeskanzleramts früher und heute“ für 2017 liegt in gedruckter Form vor.
Aus dem Portfolio zum Projektkurs „denkmal aktiv“ von Janice:
„Durch mein Projekt gehe ich mit ganz anderen Voraussetzungen durch meine Straße. Ich weiß mittlerweile viel mehr, nicht nur auf ‚meine’ Straße bezogen. Wenn ich durch die Stadt laufe, frage ich mich immer öfter in welchem Jahr ein Gebäude gebaut wurde oder auch von wem. Der Projektkurs hat mir in dieser Hinsicht die Augen geöffnet und mir beigebracht, richtig zu sehen.“