Wetzlar-Grundschule, Berlin
Gekommen um zu bleiben. Das Neuköllner
Stadtwappen unter die Lupe genommen
Eine Grundschule, eine Gemeinschaftsschule und ein Förderzentrum in Berlin-Neukölln erarbeiten in diesem Verbundprojekt alltagsnahe Perspektiven auf die Siedlungsgeschichte Neuköllns anhand der historischen Bauten und Plätze des Bezirks. Gemeinsamer Ausgangspunkt ist die Gründung des Ortes Böhmisch-Rixdorf durch Glaubensflüchtlinge, die sich 1737 auf heutigem Neuköllner Gebiet ansiedelten. Gemeinsam gestalten die drei Schulen einen Workshop-Tag, der mit dem Museum Neukölln erarbeitet und umgesetzt wird.
Das Projekt an der Wetzlar-Grundschule setzt an den Bestandteilen des Neuköllner Stadtwappens an. Geleitet von seinen Symbolen begibt sich das „denkmal aktiv“-Team auf die Suche nach Spuren des historischen Siedlungskerns. Die Schüler erkunden Reste Berliner Befestigungsanlagen und versuchen, Stadterweiterungen im Stadtbild abzulesen. Schließlich geht es darum, Antworten zu finden auf die Frage: Berlin – ist das eine Stadt oder sind das viele Städte?
Ein Projekt im Themenfeld Entdecken, was uns verbindet der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie des Landes Berlin
Unterrichtsfächer:
ev. Religion in Verbindung mit Bildender Kunst
Lerngruppe:
Klasse 6a
Fachliche Partner:
Anja Mutert, Museum Neukölln; Lisa Laqua, Verein Herold Berlin-Dahlem
Projektdokumentation:
Arbeitsplan
Abschlussbericht
Die Bestandteile des Neuköllner Wappens, von Schülerinnen in einfacher Sprache erklärt
Aus dem Fazit der Projektleiterin Ruth Eigmüller:
„Im Bericht wird sicherlich deutlich, wie spannend die Schülerinnen und Schüler das Projekt fanden. Im Projekt konnten das Thema Reformation und auch das Thema Weltreligionen anhand der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler erfahrbar gemacht werden. Sie konnten sich mit ihrer eigenen Herkunft/Identität ebenso auseinandersetzen wie mit dem Stadtteil, in dem sie leben.
Es ist ihnen bewusst geworden, dass ein Wappen ein Erkennungszeichen ist. Und wieder stellten die Schülerinnen und Schüler fest, „dass Denkmalschutz dazu beiträgt, dass wir etwas über die Geschichte eines Ortes lernen“. In dem diesjährigen Projekt lernten sie weiter Berufe kennen, die im engeren oder weiteren Sinne mit Denkmalpflege zu tun haben. Bei dem Beruf der Archäologin lag das natürlich auf der Hand. Aber auch unsere fachliche Partnerin, die Heraldikerin Frau Laqua und der Stadtführer, der uns zweimal begleitete, Herr Steinle, bringen anderen Menschen die Besonderheiten von Denkmalen nahe – und eben die Notwendigkeit, diese zu erhalten.
Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 6a sind definitiv sensibel geworden, was alte Bauwerke angeht; so kamen einige aufgeregt zu mir, als die Kirche Notre Dame im April 2019 brannte und sprachen sehr sensibel über die verlorenen Kunstschätze und die Kirche als wichtiges Symbol für die Stadt.“