Alexander-von-Humboldt-Schule, Wittmund
Verschwundene Häfen - Geheimnisse der Harlebucht
Ostfriesische Häfen im Wandel der Zeit sind das Thema eines Verbundes von Schulen in Städten der historischen Landschaft Ostfrieslands.
In einem Seminarfach im Jahrgang 12 geht es an der Alexander-von-Humboldt-Schule um die Hafenstruktur im Harlingerland, eine einstige Wattenbucht, die sich im Mittelalter mit einer verheerenden Sturmflut um die Mündung der Harle nördlich von Wittmund bildete und durch Eindeichung ab dem 16. Jahrhundert zu fruchtbarem Marschland wurde. Eine erste Annäherung an das Thema ermöglichen Orts- und Straßennamen, die auf frühere Deiche und Siele hinweisen. Im Fokus steht dann die Untersuchung von Bodendenkmalen und die Anwendung feingliedriger Höhenkarten, um die Jahrhunderte lange Geschichte der Eindeichungen nachzuvollziehen und verschwundene Hafenanlagen zu entdecken. Wie die Änderung des Küstenverlaufs immer wieder zur Aufgabe von Ankerplätzen und der Anlage neuer Sielhäfen geführt hat, präsentieren die Schülerinnen und Schüler mit historischen Karten in einer Ausstellung, die 2020 im Deutschen Sielhafenmuseum in Carolinensiel gezeigt wird. An markanten Punkten der Harlebucht hinterlegt das Team darüber hinaus mit der Anwendung Actionbound Informationen, die auch längerfristig öffentlich zugänglich sind.
Unterrichtsfächer:
Seminarfach
Lerngruppe:
Jg. 12
Fachliche Partner:
Dr. Heike Ritter-Eden, Deutsches Sielhafenmuseum Carolinensiel; Dr. Birgitta Kaspar-Heuermann und Dr. Sonja König, Ostfriesische Landschaft; Joachim Wulf, Stadt Wittmund, Bauamt
Projektdokumentation:
Abschlussbericht
Zeitplan des Seminarfachs
Die Projektleiterin:
„Auf mehreren Exkursionen hat sich das Seminarfach mit historischen Eindeichungen, Sielbauten und Schleusen bekannt gemacht. Dabei haben die Jugendlichen erfahren: Auch funktionale Gebäude oder Gebäudeteile können Denkmale sein. Und auch Landverluste können durch historische Zeugnisse belegt werden, etwa den Fund eines sehr alten Sieles im Wattenmeer vor der heutigen Küstenlinie. (…) Bei der Arbeit an historischen Landkarten und Flurnamenkarten diskutierten die Schülerinnen und Schüler: Welche Informationen bieten die Karten zum ehemaligen Küstenverlauf und dessen Veränderungen? Welche Namen weisen auf einen früheren Verlauf hin? Moderne Höhenkarten dagegen können Hinweise auf im Boden verschwundene Denkmale und damit auf die Besiedlung vor der Zeit schriftlicher Aufzeichnungen geben.
All diese Untersuchungen in der Region und auch in den Wohnorten der Jugendlichen selbst stärken ihre Identifikation mit der eigenen Region immens.“
„Die Harlebucht – Von Menschenhand gemachtes Land“ im Deutschen Sielhafenmuseum